Essen.. Bei „Wetten, dass...?“ gab der als Favorit gehandelte Gottschalk-Nachfolger Hape Kerkeling dem ZDF einen Korb. Diese einfachen vier Worte „Nein, ich möchte nicht“, beschäftigen auch am Sonntag die Nation.

Diese einfachen vier Worte „Nein, ich möchte nicht“, beschäftigen am Sonntag die Nation. Um 22.10 Uhr sorgt Hape Kerkeling am Samstagabend für eine kleine Sensation. Auf Gottschalks „Wetten, dass ..?“-Couch in der Leipziger Messehalle gibt der hoch gehandelte Nachfolger dem ZDF einen Korb. Trotz der gefühlten 189 Prozent der Zuschauer, die sich ihn als Moderator wünschten, werde er Thomas Gottschalk nicht beerben. „Du hast so viele Begabungen“, springt ihm Gottschalk bei. „Für deine vielen kleinen Späße hättest du dann keine Zeit mehr“.

Ab diesem Moment sind Wetten, Späße und Promis auf der Bühne nebensächlich. Durch die Leipziger Messehallen geht ein Raunen, im Internet prompt eine Diskussion über die Zukunft des Show-Flaggschiffs los. „Ganz schön schlau, dieser Hape“, schreibt ein Nutzer auf Twitter. „Ich würde auf der Titanic auch nicht als Heizer anheuern.“

„Es will einfach keiner dieses Format übernehmen“

Die Show sei vorbei, postet Sascha Bill auf Facebook. „Es will einfach keiner dieses Format übernehmen.“ Das sieht auch Thomas Gottschalk so. „Wir reichen eine Sendung rum und keiner will sie“, verkündete er vor laufender Kamera. Und Dirk Bach kreischt auf Anfrage ebenfalls laut nein.

Jörg Pilawa tat es leise. Auf Nachfrage dieser Zeitung erklärte er: „Dass ich jetzt wieder als möglicher Nachfolger genannt werde, wundert mich. Ich arbeite mit dem ZDF an einer Reihe von neuen Shows, aber ,Wetten, dass ...?’ ist dabei kein Thema.“ Wer den großen Blonden ab Frühjahr 2012 ersetzen soll, ist jetzt wieder völlig offen. Die Gerüchteküche brodelt, der Handel mit Namen floriert: von Anke Engelke bis Ina Müller, von Markus Lanz bis Stefan Raab. Und natürlich gibt es auch noch Michelle Hunziker. Man mag es als verdächtig oder glücklich betrachten: An diesem Abend fragt keiner die eher flache, auf blonde Souffleuse reduzierte Ko-Moderatorin.

Am Konzept wird gearbeitet

Kann aber noch kommen. Schließlich steht für das ZDF fest: „Wir führen das Format weiter.“ Auf Anfrage dieser Zeitung erklärte Konzernsprecher Alexander Stock, es gebe durchaus noch andere „herausragende Protagonisten“. Das alle weiteren Kandidaten als zweite Wahl abgestempelt werden könnten, lässt man beim ZDF nicht gelten. „Wer würde heute noch davon reden, dass Johnny Depp für „Piraten der Karibik“ seinerzeit zweite Wahl war“, fragt Stock.

ZDF-Unterhaltungschef Manfred Teubner hat unterdessen angekündigt, es werde am Konzept der Sendung gearbeitet und einen Relaunch geben.