Berlin. Nach dem ZDF-Manipulationsskandal um “Deutschlands Beste!“ könnten die internen Konsequenzen ein historisches Ausmaß annehmen. Der Programmausschuss hat dem Fernsehrat empfohlen, die Shows zu missbilligen. Diese Sanktion ist nach Angaben eines Sprechers “das schärfste Schwert“ des Fernsehrats.
Der Skandal bei der Show "Deutschlands Beste!" wird voraussichtlich eine so scharfe interne Verurteilung nach sich ziehen, wie sie in der Geschichte des ZDF kaum vorgekommen ist. "Der Programmausschuss empfiehlt dem Fernsehrat, die beiden Shows zu missbilligen, weil gegen Programmrichtlinien verstoßen wurde", teilte Ausschusschefin Christine Bergmann am Freitag nach einer Sitzung mit.
Die Missbilligung ist nach Angaben eines Sprechers das "schärfste Schwert" des Fernsehrats, es habe solche Fälle nur sehr selten gegeben. Intendant Thomas Bellut sagte: "Die Manipulationen bei "Deutschlands Beste!" haben einen großen Imageschaden verursacht."
ZDF kündigt mehr Transparenz bei Umfragen an
Der Programmausschuss verlangte auch organisatorische Konsequenzen - und zwar Regeln für Zuschauerumfragen, mit denen Entstehung und Ergebnisse in der Sendung und im Internet transparent gemacht werden. Dazu hat das ZDF bereits einen Vorschlag gemacht. "Bei Sendungen dieser Art werden künftig die Befragungsmethoden und alle Ergebnisse transparent gemacht", sagte Bellut.
ZDF-Redakteure hatten bei dem Show-Zweiteiler ein Umfrage-Ranking gefälscht und nach eigenen Angaben eingeladene Gäste hochgestuft. Unterhaltungschef Oliver Fuchs war in der vergangenen Woche zurückgetreten. Der Programmausschuss ist ein Fachgremium des Fernsehrats, der am 19. September wieder tagt. (dpa)