München. Regisseur Helmut Dietl setzt zur Generalkritik am deutschen Fernsehen an. In einem Interview sprach der 69-Jährige über den Rundfunkbeitrag als “Zwangsgebühren“, Senderchefs, die von Kultur und Kunst keine Ahnung hätten, und Geiz bei neuen Ideen. Man müsste “etwas anderes machen als diesen Mist“.

Regisseur Helmut Dietl (69) wettert gegen das deutsche Fernsehen. Seiner Ansicht nach wäre es an der Zeit, "etwas anderes zu machen als diesen Mist, der da tagtäglich für eine Zwangsgebühr gesendet wird, ganz egal, ob man den Schmarrn anschaut oder nicht", sagte er im Interview der Münchner Zeitung "tz".

Und die Schuld gibt er den Senderchefs: "Sie müssen ja nur sehen, was für Leute da an der Spitze sitzen oder dahin gesetzt werden. Da ist keine einzige Persönlichkeit mehr, die sich in Kultur oder Kunst hervorgetan hätte, da kleben nur noch Journalisten in ihren Sesseln, und auch nicht die besten. An deren Quotenrennen bergab möchte ich nicht teilnehmen."

Geld für neue Ideen gebe es nicht - "höchstens für Fußball und den 25. Nischensender".

Seine Kultserie "Monaco Franze" kann er nicht mehr sehen

Dietls Kultserie "Monaco Franze" feiert in diesem Jahr Jubiläum. 30 Jahre ist sie schon alt - und ihr Macher kann sie nicht mehr sehen. "Ich schau mir das nicht an. Ich kann das auch gar nicht, weil es mich traurig macht", sagte er der "tz".

"Wegen Helmut Fischer macht es mich traurig. Mit ihm habe ich einen wirklich guten Freund verloren und dieser Verlust treibt mir beim Anschauen die Tränen in die Augen." "Monaco Franze"-Darsteller Fischer starb 1997. (dpa)