ZDF setzt Inka Bauses Talkshow wegen mieser Quoten ab
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Berlin. Nach nur zwei Monaten zieht das ZDF die Reißleine: Die tägliche Nachmittags-Talkshow “Inka!“ mit Moderatorin Inka Bause wird Anfang November abgesetzt. Nur rund 500.000 Zuschauer schalteten zuletzt ein. Statt des Talks sollen neue Folgen einer bekannten Serie ausgestrahlt werden.
Genres der 90er Jahre finden im deutschen Fernsehen keinen Anklang mehr: Das ZDF zog am Donnerstag einen Schlussstrich unter seine Talkshow "Inka!" mit Gastgeberin Inka Bause (44). Am 8. November wird die Sendung kurz nach 15 Uhr zum letzten Mal nach gut zwei Monaten Sendezeit ausgestrahlt. Der letzte tägliche Talk im deutschen Fernsehen ist somit verschwunden.
"Mit "Inka!" wollten wir eine alternative Programmfarbe am Nachmittag anbieten", sagte Programmdirektor Norbert Himmler am Donnerstag in einer ZDF-Mitteilung. "Leider konnte sich die Talkshow nicht bei den Zuschauern durchsetzen." Am 2. September hatte das ZDF Bause an den Start geschickt.
Talk trifft nicht mehr den Nerv der Zuschauer
Lediglich zwischen rund 500.000 und 700.000 Zuschauer erwärmten sich montags bis freitags für die Nachmittagsplaudereien von Inka Bause. Der Marktanteil dümpelte um die fünf bis sechs Prozent. Vom 11. November an strahlt das ZDF auf dem Sendeplatz neue Folgen der Reihe "Topfgeldjäger" aus.
Bis zum Frühjahr dieses Jahres konnte Sat.1 von sich behaupten, die letzte tägliche Plauderei im TV in seinem Programm zu haben. Doch die Quoten des Langläufers "Britt" mit Britt Hagedorn (früher Reinecke) bröckelten dahin. Dann zog der Sender die Reißleine. Sat.1 begründete das Aus damit, "dass Talk offenbar nicht mehr den Nerv der Zuschauer trifft".
"Inka!" wurde vom Sendeplatz zermürbt
Rückblende: Vor etwa 15 Jahren elektrisierten Nachmittagstalks um erste Liebe, Kondomnutzung oder nicht, Körbchengröße, Arbeitslosigkeit und anderes Millionen von Menschen, die damals noch wenig Alternativen in ihrer Freizeit wie heute Computer- und Smartphone-Nutzung hatten. Hans Meiser, Ilona Christen, Bärbel Schäfer (alle RTL), Jürgen Fliege (ARD), Jörg Pilawa, Johannes B. Kerner (beide Sat.1) und Arabella Kiesbauer (ProSieben) waren Trendsetter, aber irgendwann schmolz das Interesse.
Inka Bause wurde letztlich durch den Sendeplatz zermürbt: In der ARD läuft parallel die Telenovela "Sturm der Liebe", die regelmäßig zwei Millionen Zuschauer und 20 Prozent Marktanteil einfährt. Auch "Verdachtsfälle" auf RTL ist zeitgleich ein starker Gegner bei der Quotenjagd. Und die Sat.1-Reihe "Im Namen der Gerechtigkeit" wurde immer stärker.
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Trotzdem gab sich Bause zum Start selbstbewusst: "Ich sehe das als großes Kompliment, dass man mich gegen so starke Konkurrenz platziert", sagte sie damals. "Ich glaube, das würde man nicht mit jedem machen." Ohnehin gelte doch: "Dieser Job ist immer Risiko." Dass das ZDF die Sendung absetzt, wird sie verschmerzen können, denn ihre RTL-Show "Bauer sucht Frau", die am Montag wieder begann, ist ein Quotengarant. (dpa)
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