Essen. Im unterhaltsamen Auftakt der neuen „Let’s Dance“- Staffel hatten die Teilnehmer gut lachen. Alle bis auf Mats Hummels' Freundin Cathy Fischer.

Glitzernde Kleider, tiefe Ausschnitte, lange Beine, schwingende und steife Hüften. Neben einer bunten Bühnenshow von mehr oder weniger bekannten Prominenten begann die achte und bislang längste Staffel von „Let’s Dance“ vor allem mit einer Reihe von vorlauten Sprüchen aufgedrehter Teilnehmer, unterhaltsamen Kurzvideos und den ersten tänzerischen Glanzleistungen. Mit 14 Tanzpaaren wagen mehr Bekannte aus Fernsehen und Sport als in den Vorjahren Schritte auf dem Parkett. In der Sendung dürfen die üblichen Verdächtigen in der Jury mit Motsi Mabuse, Jorge Gonzalez und dem für seine harten Urteile bekannten Juror Joachim Llambi nicht fehlen. Mit ihrer Punktevergabe treffen sie erste Entscheidungen in Richtung des Titels „Dancing Star 2015“.

Besonders viel vorgenommen für die Show hatte sich Kandidatin Cathy Fischer. Die Freundin von BVB-Spieler Mats Hummels wollte nicht nur ihr Können auf der Tanzfläche zeigen und ihren Traum vom Einzug ins Tanzfinale verwirklichen, sondern auch ihr arg angeschlagenes Image verbessern. Dass aus diesen Vorsätzen nicht viel werden würde, war bereits nach den ersten Minuten ihres eingespielten Vorstellungsvideos klar. Anstatt später in der Sendung cool die Ruhe zu bewahren und sich mit Kommentaren zurückzuhalten, gab sie gern ihren Senf dazu. Das war zwar unterhaltsam für die Zuschauer, aber imagefördernd war es sicher nicht.

Für Cathy Fischer begann es schlecht und wurde nicht besser

Auch der Tanzauftritt wollte ihr nicht so recht glücken, eine geradezu emotionslose Performance, die sie eher stakste als tanzte, hüftsteif und ziemlich ungelenk Verwunderlich war so auch nicht das Urteil der Jury. „Du hast getanzt wie der BVB in der Hinrunde, nämlich außer Takt“, so Juror Llambi.

Und Motsi Mabuse begann ihre Kritik mit dem Satz „Ich will das nett ausdrücken“. Besser wurde es für sie auch im weiteren Verlauf der Sendung nicht. Immer wieder musste Cathy Fischer einstecken und sich auch vom Moderatoren-Duo Sylvie Meis und Daniel Hartwich kleine Sticheleien gefallen lassen.

Einfacher hatte es da der Dokusoap-Star Detlef Steves. Der 46-Jährige, der vor allem für seine cholerischen Ausraster in den Reality-Formaten „Ab ins Beet“ und „Ab in die Ruine“ bekannt ist, war von Anfang an durch seine lockeren Sprüche erklärter Publikumsliebling. In seinem Vorstellungsvideo kündigte er an: „Ich werde Leistung ableisten. Wieweit mein Körper mir folgt, wird man sehen.“

Getoppt wurden die ersten Sprüche nur noch durch folgende Selbsteinschätzung seiner Tanzwirkung. „Ich find‘ schon meinen Hüftschwung sexy, ich wackel unheimlich cool mit meinem kleinen Sattel. Da werden die Mädels draußen sich die Unterhosen richtig festschnallen müssen“.

Hans Sarpei gelang die erste Glanzleistung der neuen Staffel

Steves' Cha Cha mit Tanzpartnerin Isabel Edvardsson zum Lied „Rasputin“ der Gruppe Boney M. verlief allerdings ohne besondere Höhepunkte und ohne Ausraster mit Schreiattacke. Dafür hatte der Kandidat sich trotz leichter Nervosität noch viel zu gut im Griff, strahlte und witzelte noch vor der Jury. „Das war so ein bisschen Rasputin für Arme“, resümierte Llambi, stufte den Auftritt aber als publikumswirksam ein. Und lag dabei, wie das Voting-Ergebnis am Ende der Show zeigte, goldrichtig.

Neben dem nicht überragenden, jedoch schwungvollen Einstiegstanz in der Sendung von Schauspieler Thomas Drechsel  gab es weitere lobende Juryworte für den ehemaligen Fußballprofi Hans Sarpei, Schauspieler Milos Vukovic und Comedian Enissa Amani. Sie alle landeten nach der Jurywertung mit 21 Punkten gemeinsam auf dem ersten Platz und kamen sicher in die nächste Sendung weiter. Besonders mit seiner tänzerisch lockeren Leistung fiel der frühere Profifußballer des FC Schalke 04 auf. Passend zu seinem früheren Verein trat Sarpei in einem blau-weißen Outfit auf und legte mit Profitänzerin Kathrin Menzinger eine flotte Sohle zum Fußball-Hit „Auf Uns“ von Andreas Bourani hin. Mit der ersten Glanzleistung der neuen Staffel brachte er das Publikum zu Standing Ovations und Zugaberufen.

Cora Schumacher musste zittern, kam aber weiter

Für Cathy Fischer kam das frühe Ausscheiden aus der Sendung trotz ihrer schwachen Performance überraschend. Auch wenn sie in Kameraschwenks leicht enttäuscht mit ihrem Tanzpartner getuschelt hatte, konnte sie das frühe Ausscheiden in der ersten Runde kaum fassen. Freuen kann sich dagegen Cora Schumacher, die ebenfalls bis zuletzt zittern musste, aber eine Runde weiterkommt.

Ungewöhnlich waren zunächst die zu Beginn der Sendung geradezu überschwänglich verteilten Lobesworte des Jurors Llambi. Nach der ersten Stunde jedoch tauchte er wieder ganz in seine altbekannten Verhaltensmuster ab und unterbot mit seiner Wertung regelmäßig die Mitjuroren.

Vier Stunden - die Sendung ist länger als früher

Neu bei dieser Staffel von „Let’s Dance“ ist die Dauer. Mit vier Stunden Sendezeit ist es die bisher längste Tanz-Staffel, die Freitagabend einen soliden und an einigen Stellen sogar recht schwungvollen Auftakt erlebte.

Sogar Sylvie Meis scheint sich gute Vorsätze für die neue Staffel gemacht zu haben und zeigte lieber oft ihre strahlend weißen Zähne in die Kamera oder warf die Haare mit einem graziösen Kopfschütteln über die Schultern zurück, anstatt wie früher die halbe Moderation zu verkichern.

Die Sendung lebt ansonsten nach wie vor neben showreichen Tanzdarbietungen von unterhaltsamen Wortgefechten, einer effektvollen Bühnenshow und einem größeren Aufgebot an bekannten Gesichtern. Abzuwarten bleibt, wie die Staffel nach dem überschnellen Aus für Cathy Fischer weitergeht, wenn weitere schlagzeilenträchtige Teilnehmer früh ausscheiden sollten.