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Blut, Schweiß und Tränen gibt’s reichlich in der US-Serie „True Blood“, dazu jede Menge Sex: Ab 16. März zeigt RTL II die ziemliche heißen Vampir-Geschichten für Erwachsene – für die, die Blut geleckt haben, gleich in Doppelfolgen.
„Tru Blood“ schmeckt schlecht. Vampire müssen sich das synthetische, in der Mikrowelle auf laue 37 Grad angewärmte Blut regelrecht reinwürgen. Aber mit der Erfindung der Japaner können sie immerhin überleben, ohne hungrig Menschen anzufallen: Und so steigen die Untoten aus ihren Särgen, kämpfen gegen Vorurteile und für Bürgerrechte. Nur wenn gerade keiner guckt, gucken die Blutsauger, dass sie was Anständiges zwischen die Reißzähne bekommen. Oder noch lieber was Unanständiges. Mit der US-Serie „True Blood“ zeigt RTL II ab 16. März heiße Vampir-Geschichten für Erwachsene.
Zwischen Schamesröte und Blasswerden
Sookie Stackhouse ist Anfang 20, hellblond, der Gang wippt wie der Pferdeschwanz und das Herz ist so rein wie das knappe, blütenweiße T-Shirt ihrer Uniform. Die Kellnerin steht ein bisschen unter Strom: Sie kann die Gedanken anderer Menschen hören, und das ist im Hinterwäldler-Kaff Bon Temps, das seine besten Zeiten längst hinter sich hat, nun wahrlich kein Vergnügen. Da taucht Vampir Bill auf. Der isst nichts, atmet nicht, und seine Gedanken sind für Sookie ein Geheimnis – wie sexy! Ganz flott hat sich Sookie zwischen dem Servieren zweier Hamburger verguckt und muss fortan höllisch aufpassen, dass sie in Vampir-Gesellschaft nicht zu Hackfleisch wird. Anna Paquin („Das Piano“, „X-Men“) und Bill Moyer haben nicht nur auf dem Bildschirm Blut geleckt: Die beiden sind seit 2010 verheiratet.
In der intelligenten TV-Unterhaltung „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ hat Serien-Täter Alan Ball für den Bezahlsender HBO die Toten begraben, jetzt buddelt er die Untoten aus. Mit anämischen, Teenie-tauglichen Romanzen hat die Adaption der Vampir-Romanreihe von Charlaine Harris nichts zu tun: Schon allein die Schimpfworte trieben einem die Schamesröte ins Gesicht – wenn man nicht gerade beim Anblick der wöchentlichen Ausweidung ganz blass geworden wäre. An diesen Vampiren ist rein gar nichts rein, oder politisch korrekt, und das Schönste: Nicht nur sie haben Leichen im Keller – auch die Menschen werden zu Blutsaugern. Denn Vampir-Blut – V-Saft – hat eine ähnliche Wirkung wie V-iagra. Nur noch aufregender.
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Da ist Sookies Bruder Jason (Ryan Kwanten), der wenig Hirn und viele Muskeln hat. Sookies beste Freundin Tara (Rutina Wesley), die ihre Verletzlichkeit hinter knochenharter Schale verbirgt und Taras schwuler Cousin Lafayette, der mit kochen und dealen seinen Lebensunterhalt verdient und so viel Menschenkenntnis in sich trägt wie Make-up im Gesicht. Sam ist Wirt und Gestaltwandler und lässt regelmäßig die Hosen fallen, um als Collie durch die Wälder zu stromern. Und der große, blonde Eric Northman war mal Wikinger-Prinz und ist jetzt Vampir-Sheriff: Alexander Skarsgård ist als 1000 Jahre alter Schwede überhaupt nicht nett, dafür umso cooler – und Teil eines großartigen Ensembles.
Vom Rassismus über die bigotten fundamentalistischen Kirchen bis zum Starkult; Viel Spaß machen auch die Seitenhiebe auf die amerikanische Gesellschaft, die die Autoren zwischen gefletschten Zähnen und Fleischbeschau unterbekommen. Wegen der (großzügigen) FSK-Freigabe ab 16 gibt’s die so intelligent wie plakativ gemachte Horror-Fantasy-Drama-Satire erst nach 22 Uhr – und ist auch dann nichts für schwache Nerven.