Berlin. Sarah Connor ist die Showmakerin der “The Voice“-Staffel. In der zweiten Folge der “Battles“ polarisiert sie mit einem harschen Ton.
Ein bisschen magisch. Das war die zweite Folge der "Battles" von "The Voice of Germany". War man bei der ersten Folge noch enttäuscht über wenig Gefühl und musikalische Überraschungen, lieferte die zweite all das nach, was man zuvor vermisst hatte.
Noch immer durfte Sarah Connor der Show nur via Bildschirm beiwohnen. Die Sängerin hatte sich zwischen den Proben und den Aufzeichnungen mit dem Coronavirus infiziert. Und doch war es wieder einmal sie, die für die besonderen Momente am Sonntagabend sorgte. Waren früher oft die männlichen Coaches dominant – sei es die Kabbeleien zwischen Samu Haber und Rea Garvey oder bei den Doppelstühlen mit den Fantastischen Vier und The Bosshoss, so ist in dieser Staffel ganz klar Sarah Connor die Showmakerin.
Sarah Connor genervt von Kandidaten: "Wollt ihr mich vera..en?"
Dabei riskierte sie durchaus auch mal einen harschen Tonfall. "Die standen da alle mit ihrem Zettel und ich dachte mir nur: 'Ey, wollt ihr mich vera...en?'" Als der US-amerikanische Sänger Ron Jackson, Influencerin Luna Farina und Ex-Boyband-Mitglied Noordin Derbali zu den Proben erschienen, zeigte sich die 41-Jährige sichtlich enttäuscht. Niemand konnte sicher den Text.
"Ihr singt hier wie bei einem Karaokeauftritt", ging sie die Kandidaten an. Die drei hatten 48 Stunden Zeit, um "That’s What I Like" vorzubereiten. "Die Einzige, die ihren Shit zusammenhatte, war Luna", so Connor. "Noordin und Ron haben einfach die ganze Zeit rumimprovisiert. Da war ich ehrlich gesagt genervt."
Da es in diesem Jahr eine neue Regelung gibt, müssen die Coaches bereits 48 Stunden nach Songübergabe ein Talent nachhause schicken, sodass aus Trios Duos werden. "Ich überlege, was ich mit euch mache", sagte sie, schickte Luna Farina schon mal in die nächste Runde und forderte von den beiden Männern eine Begründung ein, warum sie weiterkommen sollten. "Ich weiß, ich hab' das heute nicht abgeliefert. Aber wenn es drauf ankommt, kannst du mich drauf verlassen", versprach ihr Noordin Derbali. "Das Gleiche, denke ich", schloss sich Ron Jackson an. Weil er nicht abgeliefert habe wie erwartet, schickte sie Jackson nachhause.
"The Voice": "Steal Deal" aus dem Team Sarah
Umso dramatischer die Proben, desto besser der Auftritt. Zumindest bei den beiden. "Unglaublich. Die Performance, der Gesang - ich hab' richtig Bock gehabt und mich gefühlt wie bei einem Konzert", zeigte sich Nico Santos begeistert. Dem schloss sich auch sein Kollege Johannes Oerding an: "Ihr habt den Laden echt mitgenommen. Ich wollte schon oft Sarah Connor sein. Aber jetzt gerade nicht", spielte er auf die vor ihr liegende Entscheidung an.
Doch die Sängerin war sich erstaunlich schnell sicher. Zwar habe Luna Farina "den Laden zusammengehalten", doch Noordin habe diesmal wirklich überzeugt. Mark Forster nutzte seinen "Steal Deal", um die 19-jährige Influencerin für sein Team zu gewinnen. Somit waren beide Talente eine Runde weiter.
Mark Forster: "Ich finde es fast unfair, wie krass du singst"
Für den schönsten Moment des Abends sorgten ebenfalls Teammitglieder von Sarah Connor. Schon in den Proben konnte man erahnen, dass das einer dieser "magischen Momente" werden könnte. Doch die Leistung, die Hai Mi Trân und Anouar Chauech auf die Bühne brachten, übertraf jegliche Erwartungen. "Alter, das f*ckt mein Leben", sagte Mark Forster, da war der letzte Ton von "You Are The Reason" noch gar nicht gesungen. Er halte Anouar für den stärksten Sänger von allen bei "The Voice". "Ich finde es fast unfair, wie krass du singst."
Während Sarah Connor noch so tat, als versage ihre Verbindung, war dem geneigten Zuschauer die Entscheidung schon längst klar, hatte Anouar Chauech doch deutlich mehr Präsenz in diesem Song. Entsprechend fiel die Entscheidung aus. Dass Hai Mi Trân offenbar nicht gestealt wurde, überraschte hingegen.
Die Neuerung, drei statt zwei Sängerinnen und Sänger in die "Battles" zu schicken und nach 24 Stunden einen heimzuschicken, ist nicht nur menschlich bedauerlich, sondern auch spannungstechnisch. Bei vielen Paarungen war einem bereits nach der ersten Entscheidung klar, wer gewinnen wird. Oft nannten die Coaches schon ein Talent als "sicher weiter", während sie bei den anderen beiden noch überlegten. Am Ende gewann meist das "sichere Talent".
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