Weeze. Nach dem Abbruch bei Rock am Ring am Freitag machen sich auch Bürger von Parookaville Sorgen. Der Veranstalter nahm jetzt ausführlich Stellung.

Nach dem Abbruch des Festivals „Rock am Ring“ wegen einer möglichen terroristischen Bedrohung am Freitag machen sich auch einige Bürger von Parookaville Gedanken über die Sicherheit auf dem Elektro-Festival vom 21. bis 23. Juli in Weeze. In einem Facebook-Beitrag wurden die Veranstalter von einem User direkt angesprochen und nach den Vorkehrungen befragt: „Wird das Parookaville aus diesem Grunde an der Sicherheit nochmals was verändern, damit sowas dort nicht passiert? Mich beunruhigt die Situation etwas, ist ja schließlich eines der größten Festivals in Deutschland. Dennoch freue ich mich dieses Jahr wieder dabei zu sein“.

Parookaville-Organisator bezieht Stellung

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Daraufhin meldete sich mit Bernd Dicks einer der Organisatoren von Parookaville in einem ausführlichen Beitrag zu Wort: „Ich kann nachvollziehen, dass du dir Gedanken machst. Ich kann dir aber versichern, dass wir nicht nur jetzt sondern das ganze Jahr über Gespräche mit den zuständigen Sicherheitsbehörden haben und uns sehr intensiv mit dem Thema auseinandersetzten. Das betrifft nicht nur terroristische Szenarien sondern auch Unwetterszenarien, Brandschutz und vieles, vieles mehr.“, so Bernd Dicks, der selbst am Freitag bei Rock am Ring vor Ort war. „Das ganze Team ist sich der großen Verantwortung bewusst. Sicherheit steht über allem – ohne Ausnahme!“ versichert Dicks.

Bürger von Parookaville sollen wachsam sein

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    Gleichwohl schränkt er ein, dass es eine 100prozentige Sicherheit niemals geben kann: „Bitte nicht falsch verstehen, aber eine Autofahrt zum Festival oder in den Urlaub ist zum Beispiel statistisch gesehen weitaus ,gefährlicher‘ als das, worüber gerade gesprochen wird“, so Dicks, der die Situation keinesfalls mit dem Vergleich verharmlosen will. „Wir dürfen uns trotz der schlimmen Bilder aktuell nicht verrückt machen“, appelliert Dicks an die 80.000 Besitzer eines Visa (Ticket) für Parookaville 2017.

    80.000 Besucher werden bei Parookaville 2017 erwartet. Foto: Ingmar Kreienbrink
    80.000 Besucher werden bei Parookaville 2017 erwartet. Foto: Ingmar Kreienbrink

    Stattdessen fordert er die Besucher auf, wachsam zu sein- jeder könne auf Großveranstaltungen seinen persönlichen Teil zur Sicherheit beitragen: „Achtet auf euch und die Menschen um euch herum. Seid aufmerksam und hilfsbereit. Meldet merkwürdige oder eventuell gefährliche Situationen, die ihr beobachtet.“

    Weitere Informationen zum Thema Sicherheit gibt es bald auf der Homepage

    Dabei geht es Dicks gar nicht unbedingt um eine eventuelle Terror-Bedrohung: Die Parookaville-Besucher sollen regelmäßig Wetterberichte checken und sich bei Unwetterwarnungen an sichere Orte begeben. „Bleibt ruhig und gelassen, wenn auf Grund eines Unwetters oder einer anderen Situation ein Bereich geräumt werden muss“, bittet der Veranstalter. Dafür gebe es unzählige Notausgänge, an jeder Ecke des Geländes.

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    Auch sollen die Bürger eventuell überfüllte Bereiche meiden und vor allem nicht drängeln. „ Es gibt fast überall mehrere Eingänge gibt. Dreht euch um oder wartet kurz“, betont Dicks, der 2010 beim Loveparade-Unglück 2010 als Reporter für 1Live vor Ort war. Deshalb plant er jedes Jahr mit seinem Team das komplette Wege-Konzept auf dem weitläufigen Stadtgebiet von Parookaville neben dem Airport Weeze bis ins kleinste Detail durch.

    In den nächsten Wochen werden die Veranstalter von Parookaville auf ihrer Homepage noch einmal ausführlich Informationen zum Thema Sicherheit veröffentlichen, die sich jeder Bürger vor dem Besuch des Festivals durchlesen solle.

    Bernd Dicks war beeindruckt von der Reaktion der Besucher bei "Rock am Ring"

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    „Ihr werdet merken, diese kleinen Dinge sind kein Partykiller, geben euch im besten Fall aber ein noch besseres Gefühl im Juli bei uns (oder sonst wo) einen tollen Festivalsommer zu erleben“, so Dicks, der sehr beeindruckt war von der Reaktion der Leute bei „Rock am Ring“: „84.000 Besucher sind ruhig und gelassen, völlig ohne Panik vom Gelände gegangen. Und, soweit ich das mitbekommen habe, am nächsten Tag fast alle wieder auf den Platz gekommen, um weiter zu feiern. Um das zu feiern was unser Leben ausmacht: Musik, Freunde, Lebensfreude. Nicht umsonst gilt bei uns nur ein Gesetz: Mögen Wahnsinn, Liebe und pure Glückseligkeit regieren! Wir geben uns jede erdenkliche Mühe, damit das möglich ist!“