Weeze. Das Festival Parookaville hat am ersten Tag in Weeze einen beeindruckenden Start hingelegt. 25.000 Bürger feierten in der Stadt zu den Beats von Dimitri Vegas, Armin van Buuren, Robin Schulz und Alesso.

25.000 Besucher. Ausverkauft. Und das bei der Premiere von Parookaville. Die Idee der Agentur "Next Events" eines Erlebnis-Festivals mit ausgefeiltem Show-Konzept und einem aus vielen internationalen Stars bestehenden Line up war bei den Freunden der Elektronischen Musik voll eingeschlagen. Dementsprechend hoch war am Freitag die Erwartungshaltung der Besucher, als sie sich in Richtung Weeze aufmachten, um "Wahnsinn, Liebe und Glückseligkeit" in einer imaginären Stadt zu erleben.

Parookaville mit Start-Problemen am Campingplatz

Der erste Eindruck bleibt, heißt es. Das hätte für die Veranstalter des Festivals Parookaville problematisch werden können. Denn am Freitagmorgen gab es vor dem Camping-Gelände am Airport Weeze einen Kilometer langen Stau.

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12.000 Camping-Plätze stehen zur Verfügung. Dass ein Großteil der Camper direkt nach der Eröffnung bereits den Zeltplatz ansteuerte, hat die verkehrliche Infrastruktur schlicht überfordert. Schließlich bat die Polizei darum, dass die Abfertigung zügiger vonstatten geht, was allerdings für die nächsten Probleme sorgte.

Anstatt von Helfern über das Gelände geführt zu werden, suchten sich viele Camper selbstständig einen Platz und bauten auch einige verbotene, weil platzraubende Pavillons auf. Bereits um 11 Uhr saßen einige Festival-Besucher am Rand des Campingplatzes enttäuscht auf dem Boden, weil sie keinen Platz mehr für ihr Zelt gefunden hatten.

Felix Jaehn und Robin Schulz bringen Tropical House in die Stadt

Doch mit Hilfe der Parookaville-Verantwortlichen ließen sich schnell alle Probleme lösen. "Es gibt niemanden, den wir nicht untergebracht haben", resümierte am Abend Organisator Bernd Dicks, So konnten die Camper mit Grill und Musikanlagen ausgestattet bereits die erste Pre-Party starten.

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Um 17 Uhr erwachte dann die eigentliche Stadt Parookaville. Die Pforten zu dem weiträumigen Gelände mit sechs Bühnen, Kirmes, Riesenrad, Kirche, Pool und Bungee-Jumping wurden geöffnet. Erster Anlaufpunkt für viele Bürger - bei Parookaville gibt es keine Tickets sondern ein Visum - war die 1Live-Bühne von "Moguai & Friends".

Hier sorgte Felix Jaehn schon früh für ausgelassene Stimmung. Mit seinem Cheerleader-Remix und aktuell dem Remake von "Ain't Nobody" hatte es der 20-Jährige auf Platz 1 der Deutschen Charts geschafft. Besonders von den jüngeren Besuchern flogen dem sympathischen Hamburger die Herzen zu.

Da es zu dem Zeitpunkt in Weeze immer noch über 30 Grad waren, kochte es in dem alten Militär-Hangar, in dem die Bühne stand. Ein paar feurige Pyro-Effekte ließen die Temperatur vor der Bühne locker über 40 Grad steigen. Doch das passte ja zu dem Sound auf der Bühne - einem entspannten Mix aus Tropical und Melodic House.

Als nächster übernahm der Überflieger in der deutschen DJ- und Produzenten-Riege. Was Robin Schulz anfasst, wird derzeit zu Gold beziehungsweise landet weit oben in den Charts. Und das nicht nur in Deutschland. Weltweit hat sich der Osnabrücker einen Namen gemacht, was ihm Bookings auf den besten und größten Festivals auf allen Kontinenten einbringt.

Tomorrowland-Bühnenbauer kreierten die Mainstage

TomorrowlandIn der Region hatte Robin Schulz allerdings etwas gut zu machen. Sein letztes Gastspiel als Headliner beim "Smag Sundance" Anfang Juli in Essen geriet mit gerade einmal 30 Minuten arg kurz und auch sein Auftreten empfanden die Besucher als eher zurückhaltend, wofür es harsche Kritik in den Sozialen Netzwerken gab. Das wollte Robin Schulz offenbar nicht auf sich sitzen lassen. Wie verwandelt feierte er bei Parookaville mit seinen Fans eine riesen Party und lieferte ein erstklassiges DJ-Set mit all seinen Hits und Remixen ab.

Für die Parookaville-Bürger wurde es jetzt langsam schwierig. Folgten doch auf Robin Schulz noch erstklassige DJs wie Bakermat, Moguai und Don Diablo. Doch da war ja - neben vier weiteren Stages - vor allem noch die Mainstage. Die Area, die jedem Elektro-Festival die Krone aufsetzt. Dafür hatten die Organisatoren eigens die Bühnenbauer des legendären Tomorrowland-Festivals engagiert. Diese kreierten ein imposantes Gebilde (35 Meter breit und 17 Meter) mit einer Taschenuhr-Leinwand im Mittelpunkt. Diese hatten die Veranstalter geschickt so positioniert, dass sie direkt von der Sonne angestrahlt wurde und dabei schon ein schönes Bild abgab.

DJs versetzen Bürger von Parookaville in Ekstase

Ihre wahre Kunst entfaltete die Mainstage allerdings in der Nacht. Nachdem sich bereits beim Schweden Alesso der weiträumige Bereich vor der Bühne gefüllt hatte, übernahm Trance-Ikone Armin van Buuren das Zepter. Seinem ernergievollen Set konnte kein Parookaviller widerstehen.

Absoluter Höhepunkt war allerdings anschließend des Belgier Dimitri Vegas. Während sein Bruder Like Mike mit 40 Grad Fieber kurzfristig abgesagt hatte, zeigte Dimitri Vegas, dass er auch alleine das Publikum im Griff hat. Das Duo, das als Resident-DJs von Tomorrowland und Hymnen-Komponisten für das Festival bekannt wurden, gehört zu den prägenden Künstlern der in den letzten Jahren weltweit rasant gewachsenen EDM-Szene.

Zweiter Parookaville-Tag mit ansprechendem Line up

ParookavilleWer nach diesen Stars ans DJ-Pult muss, hat es erfahrungsgemäß schwer. So wurde es beim Set von DVBBS leerer vor der Mainstage. Erschwerend kam hinzu, dass schon bald ein heftiger Regen einsetzte, so dass es viele Parookaville-Bürger in ihre Zelte zog, um dort den ersten Tag mit etwas Schlaf ausklingen zu lassen. Schließlich verspricht auch das Line up des zweiten Festival-Tags bei Parookaville den Freunden elektronischer Musik ab 16 Uhr viele Highlights.

Auf der Mainstage haben sich unter anderem Fedde le Grand (Niederlande), Martin Solveig (Frankreich), Steve Aoki (USA) Danny Avila (Spanien) und Oliver Heldens (Niederlande) angesagt. Auf anderen Bühnen sind zudem Tube & Berger, Oliver Koletzki, Tomcraft, Jam und Thomas Newson zu hören.

Hier lesen Sie die Bilanz von Tag 2 beim Parookaville-Festival in Weeze