Die NRZ präsentiert das 30. Haldern Pop Festival vom 8. bis zum 10. August. Hier weitere Bandvorstellungen von Balthazar bis Julia Holter.

Tom Odell (Hauptbühne): Mit Spannung wird der Auftritt des jungen Engländers erwartet, der mit dem Gänsehaut-Hit „Another Love“ die Massen bewegt – nicht erst seit der Telekom-Werbung. Das backfrische erste Album „Long Way Down“ bietet noch mehr dieser emotionalen Pop-Perlen. Auch die Folge-Singles „Hold On“ und „Can’t Pretend“ schmecken nach mehr. Die zerbrechliche und zugleich kraftvolle Stimme steht im Mittelpunkt der radiotauglichen Lieder. Musik für: Freunde echter Pop-Hymnen. Erlebnispotenzial: 5/5 Sterne.

Balthazar(Spiegelzelt): Wenn es den Belgiern gelingt, die Finesse ihres zweiten Albums „Rats“ auf die Bühne zu übertragen, dann wird es ein großartiges Konzert. Findig-sanfte Gitarrenmelodien mit vollmundigen Bläsern und extravaganten, nie aufdringlichen Rhythmen – das Album geht runter wie ein gutes Glas Whiskey, dass im Bauch ein wohlig-warmes Gefühl erzeugt. Herrlich, wie das Quintett mit minimalen Wendungen Gefühlslagen der Lieder verändert. Jedes Lied hat etwas Unvergessliches. Musik für: Whiskey-Launen. Erlebnispotenzial: 4/5 Sterne.

Dan Croll(Spiegelzelt): Ein Beinbruch stoppte die Rugby-Karriere des 22-jährigen Engländers. Mit einem Kunstakademie-Abschluss und als persönlicher Schützling von Sir Paul McCartney repräsentiert Croll eine neue Garde aus Liverpool. Seine Debütsingle „From Nowhere“ kam aus dem Nichts, schlug ein wie eine Bombe, lief nonstop im Radio. Ältere Stücke entstanden noch mit Djembe, Maracas, Orgel und Kontrabass, heute klingt die Musik elektronischer, aber stets poppig. Musik für: moderne Popper. Erlebnispotenzial: 3/5 Sterne.

Julia Holter(Spiegelzelt): Erst kurz nach dem diesjährigen Haldern Pop Festival erscheint das dritte Album „Loud City Song“ der US-Multi-Instrumentalistin. Auf den Vorgängern ist experimentelle Ambient-Musik zu hören. Ihre sphärischen Klangteppiche sind dabei eher keine Ohrwürmer, vielmehr hinterlassen sie Gefühlsstempel in der Erinnerung. Die engelhafte Stimme der Holter soll – so ist zu hören – live sehr gut funktionieren. Musik für: Augen-zu-Genießer. Erlebnispotenzial: 3/5 Sterne.

The Strypes (Spiegelzelt): Dieses blutjunge irische Quartett – im Schnitt 15 Jahre alt – veröffentlicht sein Debütalbum erst im September. Die seit 2011 bestehende Rhytm‘n’Blues-Band hat sich mit explosiven Live-Auftritten Freunde gemacht. Sie sehen aus wie die Beatles, spielen aber in einem röhrigen Retrosound unter anderem Klassiker zum Beispiel von Chuck Berry oder Bo Diddley. Musik zum: Retrorocken. Erlebnispotenzial: 4/5 Sterne.