Die NRZ präsentiert: Wir setzen unsere Serie der Bandvorstellungen fürs 30. Haldern Pop Festival fort.
Allah-Las (Spiegelzelt): Das kalifornische Quartett bietet seit 1964... Nein, aber so klingen sie. Retro-Rock’n’Roll der 60er und 70er. Das bisher einzige Album, das ebenfalls „Allah-Las“ heißt, hat den Klang der Zeit, die Atmosphäre, das Handwerk – sie brauchen sich vor den Originalen nicht zu verstecken. Die Kompositionen mögen zwar alle ähnlich klingen, aber wer einmal den Groove gefunden hat, kann sich ihm kaum noch entziehen. Musik für: diejenigen, die die elterliche Plattensammlung lieben. Erlebnispotenzial: 4/5 Sterne.
Ebbot Lundberg mit Trummor & Orgel (Hauptbühne): The Soundtrack Of Our Lives sind (gern gehörte) Geschichte. Doch die Stimme verstummt noch lange nicht. Der Schwede Ebbot Lundberg kommt erneut nach Haldern. Diesmal mit Trummor & Orgel. Mit dem Duo war Lundberg auch noch zu „Soundtrack-Zeiten“ hin und wieder unterwegs. Der Name ist zum Teil Programm: Orgelklänge mit Lundbergs unverkennbarer, beeindruckender Stimme. Musik für: die harmoniesüchtigen Träumer. Erlebnispotenzial: 4/5 Sterne.
Trümmer (Hauptbühne): Das Hamburger Trio konnte beim Rock im Saal im Januar in Haldern nicht wirklich überzeugen. Sehr laut, wenig melodiös, ungeschliffen klang es. Ihre Texte strotzten vor Gesellschaftskritik. Das große Geheimnis – online war die Band bisher unsichtbar – lüftet sich langsam. Die erste Single ist raus und überrascht: „In all diesen Nächten“ klingt versöhnlicher und deutet Potenzial an. Womöglich zahlt sich Haldern Pops Vertrauen doch aus. Musik für: Freunde früher Blumfeld- oder Kante-Stücke. Erlebnispotenzial: 3/5 Sterne.
The Staves (Spiegelzelt): Emily, Jessica und Camilla Staveley-Taylor sind drei Schwestern aus England. Ihre stimmliche Harmonie ist also durch die Gene gegeben. Entsprechend steht der Gesang ihrer nachdenklich-melodiösen Stücke im Fokus. Gitarre und Ukulele dienen der Untermalung. Eine Folk-Marke ist unverkennbar. „Dead, Born & Grow“ (2012) ist ihr bisher einziges Album neben drei kurzen Tonträgern (EPs) und einer Live-CD. Musik für: Leute, die gerne an Lippen hängen. Erlebnispotenzial: 4/5 Sterne.
Local Natives (Hauptbühne): Orchestraler Indie-Rock, bei dem auch die leisen Töne unterstrichen werden, darf von der kalifornischen Band erwartet werden. Die Musik ist geprägt durch eine sanfte Stimme, sanfte Gitarren und Keyboards, aber voluminöse, teils hyperaktive Rhythmen. Das aktuelle Album „Hummingbird“ ist in diesem Jahr in den USA auf Platz zwölf der Albumcharts gelandet – das ist respektabel für eine Indie-Band. Musik zum: in der Sonne mitwippen. Erlebnispotenzial: 3/5 Sterne.