Essen. Waden im Schlamm, Pochen im Kopf, Fiepen im Ohr, Sonnenbrand im Nacken: Alles Anzeichen dafür, dass die Jahreszeit der Ungezähmten und Ungeduschten begonnen hat. Wir haben uns umgesehen, auf welchen Festivals 2009 die Musik spielt. Eine Frischluft-Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
„Es hält dich fit: Der Alkohol, schmutzige Frauen, das Schwitzen auf der Bühne, schlechtes Essen. Das ist alles sehr gut für dich.“ Bon Scott
Die Championsleague
Es ist, als würden in der Championsleague in jedem Jahr die gleichen Favoriten um den Preis des besten deutschen Festvials antreten: Rock am Ring und Rock im Park (5.-7.6. Nürburg/Nürnberg) gegen Hurricane-/Southside-Festival (19.-21.6. Scheeßel/Neuhausen op Eck). Die Kokurrenten treten mit starken Mannschaften an. Ring und Park (160 000 Besucher, ausverkauft) fahren The Killers, Placebo, Korn, Marilyn Manson, Slipknot und Prodigy auf, sie werden verstärkt von Mando Diao, Jan Delay, Limp Bizit, Billy Talent, Peter Fox und Bloc Party. Bei Hurricane/Southside (120 000 Besucher) kicken Kraftwerk, Kings Of Leon, Moby, Faith No More, Nick Cave, Die Ärzte, Fettes Brot, Nine Inch Nails und Culcha Candela.
Ein Favorit aus dem Ausland:
Pinkpop 30.5.-1.6. NL-Landgraaf mit Bruce Springsteen, Killers, Chris Cornell, Elbow, Placebo
Die Aufsteiger
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Zwei neue Festivals drängen an die Spitze. Zum einen das Sonisphere, das durch Europa reist und am 4.7. seinen Deutschland-Halt am Hockenheimring macht. Mit im Rennen: Metallica, Die Toten Hosen, The Prodigy, In Extremo und Anthrax. Und direkt im Ruhrgebiet: Das Devilside (28.6. im Duisburger Landschaftspark Nord) mit 22 Bands auf zwei Bühnen, unter anderem Motörhead, Soulfly, Clawfinger, Bloodhound Gang, Sepultura und auch hier Anthrax.
Die Sturmspitze
Wem das schon sehr metallisch klang, hat noch nicht auf auf die folgenden Festivals geschaut: Zum einen der Klassiker Wacken (30.7.-1.8.), dem absoluten Bier- und Metal-Gelage. Zum anderen das Rock Hard (29.-31. Mai, Amphitheater Gelsenkirchen), das Eminenzen des Genres wie Saxon, Children Of Bodom oder Opeth auffährt.
Die Heimspiele
Natürlich ist Nordrhein-Westfalen auch Festival-Region. Wer jemals bei Bochum Total (2.-5.7. Bermudadreieck) gewesen ist, der weiß das. Am Programm wird zurzeit noch gearbeitet. Mit ein paar Höhepunkten glänzt hingegen schon das Area 4 (21.-23.8., Flugplatz Borkenberge, Lüdinghausen) mit Faith No More, Die Toten Hosen, Rise Against, The Offspring und dem Farin Urlaub Racing Team. Auch das größte der kleinen Festivals, das Haldern Pop (13.-15. August) hat sich schon mal aufs Program schielen lassen, dort treten Newcomer wie Bon Iver, Grizzly Bear und Paolo Nutini auf.
Kleiner Richtungsschwenk zur Tanzfläche: Bei Ruhr in Love (27.6., Oberhausen, Olga Park) legen DJs auf insgesamt 30 Areas auf, unter anderem Moguai und Tom Novy. Und längst nicht mehr ausschließlich auf elektronische Musik beschränkt ist das Juicy Beats (1.8., Westfalenpark Dortmund), bei dessen 14. Auflage Deichkind, Bonaparte, David Rodigan, Die Goldenen Zitronen und Klaus Fiehe dabei sind.
Außerdem im Rennen:
Werden Open Air (1.6., Essen, Im Löwenthal) mit Kreator, Jennifer Rostock und The Whitest Boy Alive.
Zeltfestival (21.8.-6.9., BO, Kemnader See) mit Silbermond, Selig, Patricia Kaas, Polarkreis 18.
Kellerkinder
Auch die Freunde düsterer Klänge wagen sich an die Sonne. Für einen Besuch beim Leipziger Wave Gotik Treffen (29.5-1.6.) ist es fast zu spät. Aber das Blackfield (20.-21.6) fährt dieses Jahr ein gruseliges Programm auf mit VNV-Nation, ASP und Apoptygma Berzerk. Damit schließt es auf zum M'era Luna (8.-9.8., Hildesheim mit Nightwish, Apocalyptica). Etwas näher: Das Amphi (18.-19.7., Köln, Tanzbrunnen) mit Fields Of The Nephilim und Front 242.
Außer Konkurrenz
Summer Jam (3.-5.7. Köln, Fühlinger See) Bunny Wailer, Jan Delay, UB40, Anthony B, Patrice, Arrested Development, Nneka.
Mehr Festival-Infos unter: DerWesten.de/festivals