Köln. . Nach einer kreativen Pause von über einem Jahr gab die britische Band Muse im Kölner E-Werk ihr erstes Konzert. Einige der 2000 Fans waren zu dem restlos ausverkauftem Club-Konzert sogar aus England, Frankreich und Belgien angereist. Sie erlebten einen atemberaubenden Abend.
Die Fans im Kölner E-Werk fühlten sich am ausklingenden Donnerstag nicht von der Muse geküsst, sie wurden von ihrer Lieblingsband Muse schlichtweg an die Wand gerockt. Die 2000 Auserwählten dieses exklusiven und natürlich restlos ausverkauften Clubkonzerts nutzten die Gunst der Stunde, um in atemberaubenden 80 Minuten gemeinsam mit Matthew Bellamy & Co in den Rock-Olymp aufzusteigen. Ein Abend für die Götter.
Wie kaum einer anderen Formation der Ist-Zeit gelingt es den Briten in irritierender Regelmäßigkeit, ihren Zuhörern ein solch voluminöses und gleichsam hymnisch daherkommendes Klangbrett um die Ohren zu hauen, dass diese nie genug davon bekommen können. Und das dazu in einem Klang, der in punkto Volumen und Sattheit seinesgleichen sucht.
Neues Album erscheint kommende Woche
Doch nicht nur diese Klarheit des Sounds ist es, die Staunen macht. Die Spiellust der 1994 gegründeten und derzeit im Zenit ihrer Relevanz und Leistungsstärke stehenden Band gesellt sich hinzu. Das ist bei den vielen Stücken des am kommenden Freitag erscheinenden Albums namens „The 2nd Law“ so, das ist aber auch bei den Hits der jüngeren und älteren Vergangenheit so.
Für die Gruppe des Neu-Materials seien hier stellvertretend das mitreißende„Follow Me“, das ruhig beginnende und dann üppig ausufernde „Animal“ oder aber „Save Me“ genannt, bei dem ausnahmsweise Bassist Christopher Wolstenholme den Gesangspart übernimmt – und das bemerkenswert eindringlich. Doch es sind die mit viel Grandezza vorgetragenen Hymnen wie „Uprising“, „Starlight“ oder „Plug in Baby“, bei denen die Bude brennt. Und die innigen Anhänger wollen in Flammen stehen.
Neue Songs wortkarg und mit höflichen Floskeln angekündigt
Einige von ihnen waren zu diesem Gig sogar aus England, Frankreich und Belgien angereist. Sie stellten sich ebenso geduldig in die Warteschlange wie die Gewinnspiel-Glücklichen des Radiosenders „1Live“, die eine Karte zugelost bekamen. Es war das erste Konzert seit über einem Jahr kreativer Pause. Dennoch gab sich Sänger und „Gitarrero“ Matthew Bellamy relativ wortkarg, beließ es bei der Ankündigung der neuen Stücke und einigen höflichen Floskeln.
Das reichte jedoch völlig, um am Ende einen Begeisterungssturm zu ernten. Gemäß der alten Musikerweisheit: Wie man ins Publikum reinsingt, so schallt es heraus! Muse drang in die Herzen der Massen ein. Das war keine Überraschung. Denn wie hatte es die Band als Botschaft auf der Rückseite eines Fan-Shirts drucken lassen: „We Will Burn Your Heart Away!“ Das haben sie geschafft. So wie immer.