Köln. Die Band aus London ist bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres in der Domstadt und bietet ihren Fans eine aufregende Show mit blinkenden Armbändern, Konfetti-Regen und jeder Menge Songs. „Es ist eine Ehre hier zu sein, wir wollen das beste Konzert in unserem Leben spielen“, sagte Chris Martin.

Grün, gelb, blau, pink und weiß. Ein blinkendes Lichtermeer. Dazu regnet’s, nein schüttet’s Konfetti. Und von der Bühne steigen bunte Feuerwerksraketen in den Himmel. Wow. Phänomenal. Gigantisch. Die 45.000 Fans im ausverkauften Stadion halten den Atem an. Silvester im September, Coldplay macht’s wirklich möglich.

Im olympischen Jahr wollen auch die Jungs aus London ganz vorne mitspielen. Schneller, höher, weiter. Erst E-Werk, dann Köln-Arena, dann Stadion. Gleich dreimal innerhalb eines Jahres konnten die Fans Chris Martin, Will Champion, Jonny Buckland und Guy Berryman in der Domstadt anhimmeln. Wenn man so will, ein Arbeitsnachweis für ein ungemein erfolgreiches, vielfach preisgekröntes Musik-Quartett. Vielleicht aber auch die Erkenntnis, wie schnell heute aus musikalischer Intimität ein massenkompatibler Gigantismus wird.

Blinkende Armbänder für alle Fans

Als die Fans fast im Vorbeilaufen von der Security am Eingang die bunten Armbändchen in die Hand gedrückt bekommen, nachdem sie gerade dem Verkehrchaos rund um Köln entkommen sind, können sie noch nicht ahnen, Minuten später Teil eines wahnsinnigen Spektakels zu werden. Wer im Oberrang sitzt, hat an diesem lauen Sommerabend wohl den besten Überblick. Coldplay drückt den Knopf und schon blinken die Armbänder. Auch in der hintersten Ecke. Diese Form der Stimmungsmache hat die Band noch exklusiv – aber dürfte bald schon manchen Kollegen aus dem Business neidisch machen.

Kleine Geschenke beleben die Freundschaft, so ist die Stimmung schon bei den ersten Songs „Mylo Xyloto“, Titelsong des fünften Studioalbums, und „Hurts like heaven“ bestens, vielleicht schon gigantisch. Coldplays Ding ist es eben nicht, sich die Bonbons bis zum Schluss aufzuheben. Sie verschießen ihr Pulver nicht früh, eher ständig. Chris Martin sprintet, spurtet, kniet nieder. „Es ist eine Ehre hier zu sein, wir wollen das beste Konzert in unserem Leben spielen.“

Chris Martin versinkt im Konfetti-Regen

Keiner hätte sich deshalb wohl gewundert, wenn bei „Princess of China“ plötzlich auch noch Rihanna auf die Bühne gekommen wäre. Doch den Gesangspart gab’s nur als Einspieler auf den riesigen, runden Leinwänden. Und wenn es eine perfekte Stadion-Hymne gibt, dann ist es „Viva la vida“. Fast versinkt Chris Martin da im Konfetti auf dem Laufsteg. Doch schon gehen die Hände wieder zum Himmel. Es blinkt auf Kommando. Bildschöner Übergang zu „Charlie Brown“ und „Paradise.“

Coldplay kann’s aber auch romantisch. „Speed of Sound“ kommt als Akustik-Zugabe von der kleinen Bühne am anderen Ende des Stadions. „Clocks“, „Fix you“ und „Every teardrop is a waterfall“ bilden das grandiose Finale. Klar, mit Lichtermeer, Konfetti und Feuerwerk. Pulver verschossen? Hoffentlich nicht. Die Fans jedenfalls behalten das Leuchten in ihren Augen.

Vielleicht sogar in grün, gelb, blau, pink und weiß.