Hagen. . Wenn der König des Schlagers ruft, dann kommen die Fans in Scharen. Mit Klassikern im weihnachtlichen Gewand und „weltlichen“ Hits brachte er die Zuhörer in der hagener Stadthalle zum toben.

Als das Bandmitglied „Der westfälische Saftschinken“ August Schrader zu Beginn des Abends vor den Vorhang trat, eine Schallplatte auflegte und das Publikum animierte, gemeinsam „Oh du fröhliche“ zu intonieren, wurde es heimelig im ausverkauften Hagener Stadttheater. Was anschließend folgte, war eine Weihnachtsshow mit Guildo Horn und Verstärkung, die den Saal zusehends Kopf stehen ließ und am Ende für totale Begeisterung sorgte.

Klassiker im weihnachtlichen Gewand

Es war wieder einmal ein Volltreffer der verantwortlichen, Guildo Horn für die jährliche Weihnachtsshow zu buchen. Und dem „Meister“ selbst war anzumerken, dass ihm Hagen besonders am Herzen liegt. Mit einem Weihnachtsset vor der Pause legte er einen musikalischen Grundstein, der wohl an kreativer Exklusivität kaum zu überbieten war. Zwar war es den Zuhörern nicht leicht mitzusingen, denn der Sänger hatte sämtliche Lieder verbal in eine Weihnachtsverpackung gesteckt, doch die präsentierten Melodien hierzu wie „Ring of fire“, „Y.M.C.A.“, „Video killed the radio star“ oder „Wind of change“ luden zum mitklatschen und zunehmenden mitfeiern ein. Und auch das Publikum wurde stets in die Ausführungen einbezogen.

Ein Loblied, auf Nussecken, Naschwerk und Süßwaren

Vor dem Wunsch, es solle doch jeden Tag Weihnachten sein, erspähte er im Publikum einen Gast, der „so traurig aussieht“ und sie „möge es doch ihrem Gesicht sagen, wenn sie Spaß hat“. Und sofort spielte die vier Mann starke Besatzung der Orthopädischen Strümpfe, unterstützt von der Asozialen Blaszentrale Dessau, den nächsten Hit an, bis der Sänger ein weiteres Loblied, auf Nussecken, Naschwerk und Süßwaren ausgab.

Nach der Pause bekam das enthusiastische Publikum dann im von Horn so bezeichneten „weltlichen Set“ die volle musikalische Breitseite. Was mit „Azzuro“ schon temporeich begann fand einen der Höhepunkte in „17 Jahr, blondes Haar“, welches auch nach Stückende durch lautstarke Gäste, in die sofort der gesamte Saal einstimmte, weiter gesungen wurde. Nachdem auch die Band wieder einstimmte, entwickelte sich eine gefühlte acht Minuten-Hymne mit ersten Erschöpfungssymptomen. Und auch seine Freunde aus Nordhorn, die Band Tabuwta, deren Mitglieder mit einer Behinderung zu kämpfen haben und mit einigen Mitgliedern angereist war, bekamen ihren Platz um Loblieder auf die Oma und das Ruhrgebiet zu singen.

Auch interessant

Und auch Horn selbst, rang nicht nur dem entzückten Publikum, sondern auch sich selbst, alles ab. Nach „Tanze Samba mit mir“ glaubte er, „sich fast overspaced“ zu haben. Doch waren das kurzlebige Gedanken, den bei „Moskau“, „Er gehört zu mir“ mit seinem Glockophon oder „Wunder gibt es immer wieder“ wurde wieder Gas gegeben.

Nach der dritten Zugabe wurden dann wieder weihnachtlich besinnliche Töne angeschlagen, sich artig bei den Beteiligten bedankt und ein großes Versprechen abgegeben: „Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder“. Nachdem dann musikalisch noch die besten Wünsche zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr überbracht wurden, neigte sich das Programm nach gut drei Stunden dem Ende und hinterließ ein durchweg frenetisch begeistertes Publikum.