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Man wird Musik nicht gerecht, indem man sie in Superlativen misst. Doch in Zeiten, da so genannte „Superstars“ schneller kommen und gehen als ein Sommergewitter, wird die folgende Geschichte vor allem durch Zahlen und Fakten zu einer der unglaublichsten der Rock-Historie.

Als die britische Band Pink Floyd am 24. März 1973 unter dem Titel „The Dark Side Of The Moon“ ihr bereits neuntes Album veröffentlicht, da packen gerade die letzten US- Soldaten ihre Rucksäcke, um Vietnam zu verlassen. Als die Platte am 23. April 1988 aus den US-Charts rutscht, packen gerade die letzten russischen Soldaten ihre Rucksäcke, um Afghanistan zu verlassen.

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The Dark Side Of The Moon – ein Phänomen in Zahlen: Mehr als 45 Millionen Mal geht die Platte bis heute über die Ladentische. 741 Wochen verweilt sie in den US-Charts, davon 591 Wochen – vom 18. Dezember 1976 bis zum 23. April 1988 – ununterbrochen. Zum Vergleich: Das Beatles-Album „Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band“ schafft 200 Wochen.

In ihrer Heimat Großbritannien kommen Pink Floyd auf 350 Wochen in den Hitparaden, erklimmen aber, anders als in den USA, wo die Platte am 28. April 1973 Elvis’ „Aloha from Hawaii“ verdrängt, nie den Gipfel.

Die Band selbst kann den Kultstatus nicht erklären

Beeindruckende Fakten, die den Kultstatus des Albums belegen. Ihn nachzuvollziehen, damit haben sich selbst die Bandmitglieder stets schwer getan. „Dark Side ist nicht besser als 20 oder 40 andere Alben auch. Aber irgendwelche Dinge müssen darauf zusammengekommen sein“, vermutete Schlagzeuger Nick Mason. Der 2008 verstorbene Keyboarder Rick Wright mutmaßte: „Wir haben wohl einen Nerv getroffen. Vielleicht wartete die ganze Welt darauf, dass endlich jemand dieses Album macht.“ Auch Gitarrist David Gilmour fand keine schlüssige Erklärung: „Der außergewöhnliche Erfolg verblüfft mich noch heute.“

Gilmour ist der musikalische Genius hinter „Dark Side“, Roger Waters, der die Band acht Jahre später, nach der Tour zur Rock-Oper „The Wall“, verlassen wird, liefert das inhaltliche Konzept, die Texte. Gilmour und Waters – zwei völlig unterschiedliche Charaktere, die künstlerisch ein kongeniales Duo bilden.

Pink Floyd -The Wall

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 Pink Floyd - The Wall. © CROCO Film
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„Dark Side“, das erste konsequente Konzeptalbum von Pink Floyd und vielleicht das schlüssigste überhaupt in der Rock-Historie, vermittelt eine glasklare Botschaft: Die modernen Gesellschaft führt die Menschen an die Abgründe ihrer Seele; ihr Leben ist der permanente Kampf gegen das Durchdrehen – ein Balanceakt auf dem schmalen Grat zum Wahnsinn. Dieses düstere Motiv durchzieht die zehn Stücke wie ein roter Faden.

Kopfhörer, Textbuch, ein bequemer Sessel und ein Glas Rotwein

Unter Einsatz modernster Studiotechnik weben Pink Floyd ein ungeheuer dichtes Geflecht aus wabernden Klangteppichen und innovativen Soundeffekten. Als Toningenieur in den berühmten Londoner Abbey Road Studios agiert der junge Alan Parson, der bald darauf mit The Alan Parson’s Projekt als einer der Wegbereiter der elektronischen Musik selbst Geschichte schreiben wird.

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Mit „Time“ und „Money“ landet die Band erstmals auch Single-Hits. Das textlose Vocal-Stück „The Great Gig In The Sky“, interpretiert von der stimmgewaltigen Clare Torry ist eine der außergewöhnlichsten Gesangsdarbietungen, die je auf Platte gepresst wurden. Das zum Heulen traurig-melancholische „Us And Them“, geadelt durch Dick Parrys phänomenales Saxofon-Solo, ist eine der wundervollsten Hymnen aller Zeiten. Heimlicher Höhepunkt des Albums aber ist „Brain Damage“. Jenes vorletzte Stück, das ursprünglich „Dark Side Of The Moon“ hieß und eine offensichtliche Anspielung auf Syd Barrett darstellt. Den Gründungskopf von Pink Floyd, der seinen Kampf gegen das Durchdrehen verlor, die Band früh verließ und bis zu seinem Tod im Juli 2006 ein zurückgezogenes Leben führte.

Am 17. Februar 1972, gut ein Jahr vor der Veröffentlichung und damals noch unter dem Arbeitstitel „Eclipse“, führten Pink Floyd „The Dark Side Of The Moon“ im Londoner Rainbow Theatre zum ersten Mal auf. Ebenfalls in London, im Earl’s Court, endete im dezember 1994 mit 14 Konzerten am Stück die bis heute letzte Tour der Rest-Band ohne Roger Waters. Dabei spielten Pink Floyd bei einigen Shows im zweiten Teil die komplette „Dark Side“. Ein 21 Jahre altes Werk von der ersten bis zur letzten Note – und die Fans reagierten nachgerade ekstatisch. 2007, noch einmal 13 Jahre später, tat Roger Waters es seinen früheren Bandkollegen gleich und wurde frenetisch gefeiert.

Auch dies sind untrügliche Beweise für die Ausnahmestellung dieses in jeder Weise unglaublichen Albums.

Die Charts

Dass Deutschland nicht in Harmonie untergeht, dafür sorgt 1973 eine US-Rocksängerin mit italienisch-ungarischen Wurzeln. Suzi Quatro hat mit „Can the Can“ einen Nr.1-Hit und belegt Platz 6 in den Jahrescharts.

Während hierzulande Demis Roussos, Bernd Clüver und Freddy Breck dem Herzschmerz frönen und Loriot als Hund Wum ein bisschen Spaß verbreitet, entdeckt Amerika den Soul. Marvin Gaye und Roberta Flack tummeln sich ganz oben in den Hitparaden.

1. Demis Roussos - Goodbye, My Love, Goodbye

2. Gilbert O’sullivan - Get Down

3. Bernd Clüver - Der Junge mit der Mundharmonika

4. Les Humphries Singers - Mama Loo

5. Bernd Clüver - Der kleine Prinz

6. Suzi Quatro - Can The Can

7. Wum’s Gesang - Ich wünsch mir ‘ne kleine Miezekatze

8. Sweet - Block Buster

9. Sweet - Hell Raiser

10. Freddy Breck - Bianca

(Quelle: charts-surfer.de)