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Pop-Ikone Elton John und Rock-Urgestein Leon Russel haben zusammen das Album „The Union“ eingespielt. Am 22. Oktober erscheint der ungewöhnliche Musik-Mix aus Rock, Pop, Country. Mitgespielt haben auch Neil Young, Paul McCartney und Brian Wilson.

Dieses Album fällt in die Rubrik „Wollte ich schon lange machen...“. Und es ist niedlich anzuschauen, wie sich die beiden Protagonisten fürs Coverfoto in Szene setzen: Zur Rechten lümmelt sich Leon Russell, sagenumwobener Fels in der amerikanischen Rockmusik, dessen Ruhm eher in Musikerkreisen kursiert; dessen weißer Bart lang ist wie der Mississippi; dessen Arbeitsproben ganze Archive füllen. Auf der anderen Seite des Klaviers sitzt fast schüchtern die Pop-Ikone Elton John: Plattenmultimillionär, ein echter Sir und ein Star, der stolz wie Oskar ist, mit einem seiner Idole zusammenarbeiten zu dürfen.

Beinharter Piano-Rock’n’Roll, purer Country

The Union“ (Universal) heißt das bemerkenswerte Album, das am 22. Oktober erscheint. Dessen 16 Titel werden vermutlich in keiner Hitparade landen, aber beide Akteure können es sich wohl leisten, mal ein reines Spaßalbum vorzulegen. Dabei ist die Musik keineswegs komplex, sie ist durchaus eingängig. Aber eben auch mächtig altmodisch. Nur einige Beispiele: „Hey Ahab“ und „Monkey Suit“ sind beinharte Piano-Rock’n’Roll-Nummern, so etwas könnten auch die Stones vor 40 Jahren eingespielt haben. „Jimmie Rodger’s Dream“ tänzelt als pure Countrynummer daher, sogar mit zuckrigen Pedalsteel-Einlagen.

Der Klagegesang von „There’s No Tomorrow“ hat beinahe deprimierende Züge. Schwer groovend und mit üppigen Gospel- und Bläsersätzen versehen dagegen das schrummelige „If It Wasn’t For Bad“. Allenfalls die Pianoballade „Gone To Shiloh“ hat das Zeug zur poppigen Feuerzeughymne. Bemerkenswert ist, dass handverlesenes Personal das live eingespielte Produkt mit teils minimalen Arbeitsproben veredelt, beispielsweise Neil Young, Brian Wilson und Paul McCartney. Auch ein Kaufargument.