Herdringen. .

„Lass die Liebe regieren“, mit diesem hippiemäßigen Rocksong stürmen Madsen gerade die Charts. Für das Konzert am Samstag in Arnsberg-Herdringen hat Schlagzeuger Sascha Madsen schon einmal das Wetter gecheckt: maximal Gitarrengewitter.

Ich soll dich von meiner Freundin Afro grüßen, sie hat damals beim Open-Air 2005 in Meschede gegen euch gekickert. Und verloren.

Sascha Madsen: (lacht) Ach echt? Danke. Das ist ja schon lang her. Backstage steht ja meistens ein Kicker rum, deshalb spielen wir auch oft. Meistens zwei von uns gegen zwei von einer anderen Band. Und ich muss sagen, ohne jetzt großspurig zu klingen, wir verlieren selten.

Madsen ist also ein eingespieltes Team. Könnte daran liegen, dass der Großteil der Band verwandt ist...

Madsen: Auf jeden Fall. Das ist wirklich ein großer Vorteil, weil wir uns so gut kennen und schon seit 15 Jahren zusammen Musik machen. Da weiß jeder, wie der andere tickt. Und Niko ist mittlerweile schon ein echter Madsen. Unsere Eltern haben schon überlegt ihn zu adoptieren.

Mit niemandem kann man so leidenschaftlich streiten wie mit Geschwistern. Ist das bei den Madsen-Brüdern auch so?

Madsen: Natürlich können wir das auch. Aber wir sind mittlerweile aus dem Alter raus. Schließlich arbeiten wir ja auch zusammen. Natürlich, wir machen das Schönste auf der Welt, Musik, aber ist trotzdem Arbeit.

Wie sieht denn die Rollenverteilung in der Band aus?

Madsen: Wir versuchen, möglichst wenig aus der Hand zu geben. Sebastian ist der kreative Kopf und schreibt die Texte. Johannes ist unser Sprachrohr, übernimmt das Management, Niko hält den Kontakt zu den Fans und kümmert sich gerade um das Design für die Hard-Tickets zur Tour. Und ich bin der Internet-Beauftragte. MySpace, Facebook, Twitter und so. Außerdem checke ich vor den Auftritten das Wetter. Das ist doch essentiell. In Herdringen soll es ganz okay werden am Samstag.

Bei dem Song „Oben unten“ auf dem neuen Album „Labyrinth“ hast du auch getextet und Sebastian war da sogar ein bisschen neidisch.

Madsen: Ach, das hat er nur gesagt, um mir zu schmeicheln. Sebastian fordert uns auch immer auf zu schreiben. Von uns hat er aber die meiste Erfahrung.

Beim Videodreh im Frühjahr ist Sebastian aus vier Metern Höhe gestürzt und hat sich das Handgelenk zertrümmert. Die Tour musste sogar verschoben werden. Wie geht es ihm?

Madsen: Sehr gut. Er steht jetzt ohne Gitarre auf der Bühne. Das ist für ihn natürlich sehr ungewohnt, er fühlt ein wenig nackig. Dafür ist er jetzt zu einem großartigen Tänzer geworden. Er ist befreiter, rennt wie verrückt hin und her und macht Scherze mit dem Publikum. Die Verletzung hatte also nicht nur Schlechtes.

Bekommst du als Schlagzeuger denn viel von der Stimmung mit?

Madsen: Auf jeden Fall! Ich habe eine wunderbare Position auf der Bühne. Habe kein Licht im Gesicht wie die anderen. Es passiert sogar, dass ich nachher sage: „Hey, habt ihr den Typen in der dritten Reihe gesehen, wie sehr der abgegangen ist?“ Und die anderen haben davon überhaupt nichts mitbekommen.

Mit Sascha Madsen von Madsen sprach Ilka Wiese.