Frankfurt..

Bonos Bandscheibe funktioniert wieder wie geschmiert, dank „German engeneering“: Die irischen Rock-Superstars von U2 begeisterten in Frankfurt 55.000 Fans, mit einer anderen Show als 2009 auf ihrer gigantische Bühne - und mit mehr Spaß.

Europa, die zweite: Nach ihrer gefeierten Stadion-Tour im vergangenen Jahr sind die irischen Rock-Superstars von U2 wieder in den großen Arenen des Kontinents unterwegs. Erste von drei Deutschland-Stationen: Frankfurt am Main – 55 000 Fans feierten.

Bono in gewohnter Pose. Foto: apn
Bono in gewohnter Pose. Foto: apn © APN | APN





Männer um die 50 haben das eine oder andere Wehwehchen. Sänger und Gelegenheits-Politiker Bono hat es wenige Tage nach seinem runden Geburtstag im Mai erwischt: Bandscheibenvorfall, Lähmungserscheinungen, Notoperation in München. Die Folge: U2 mussten ihre komplette Nordamerika-Tour ins kommende Jahr verschieben.

Made in Germany’-Sticker auf dem Hintern

Inzwischen ist Bono wieder fit, dank „German engineering“, wie er erklärt. „Ich habe jetzt einen ,Made in Germany’-Sticker auf meinem Hintern“, plaudert er. „Ich fühle mich wie ein Mercedes Benz.“ Gitarrist The Edge sei dagegen eher ein Audi-Mensch, Frauenschwarm Adam Clayton „definitiv der BMW-Typ“. Und Larry Mullen jr., der Schalgzeuger und Bandgründer? „Ein Trabant“, sagt Bono und grinst so breit wie nur er es kann.

Mit dem Instrumental „The Return Of The Stingray Guitar“ bringen sich Band und Besucher in Wallung, ehe alle gemeinsam bei „Beautiful Day” abheben. Richtig, dies ist die 360-Grad-Tour, dies ist The Claw, „das Raumschiff“, wie Bono sagt. „Es wird wahrscheinlich die größte Tour, die die Welt je gesehen hat“, verbreitet U2-Manager Paul McGuinness zurzeit. Und es ist keine Kopie der Schalke-Show aus dem August 2009.

Acht andere Songs als AufSchalke, darunter der neue Kracher „Glastonbury“

The Edge (l.), Bono und Adam Clayton (r.) beim Konzert in Frankfurt. Foto: Reuters
The Edge (l.), Bono und Adam Clayton (r.) beim Konzert in Frankfurt. Foto: Reuters © REUTERS | REUTERS





Nein, U2 spielen gleich acht andere Songs, darunter der neue, schwer 70er-Jahre-lastige Kracher „Glastonbury“. Sie haben andere Animationen und Lichtspiele für ihre gigantische Bühne dabei, sie haben viel mehr Spaß als vor einem Jahr in Gelsenkirchen.

Besonderes Bonbon für die langjährigen Fans: „Hold Me, Thrill Me, Kiss Me, Kill Me“, einst Titelsong des Kinofilms „Batman Forever“ (1995), heute schmutzig-schmierige Zugabe mit Glitzereffekten. Hier zeigen Band und Bühne, dass sie es überdimensional können.

Im nächsten Moment schafft Bono aber wieder Intimität:„Moment Of Surrender“ widmet er den Opfern der Loveparade: „Die Freude an Musik und der Kultur darf nicht untergehen.“ Ist sie an diesem Abend in Frankfurt ganz sicher nicht.