Köln. .

„Faithless“ live ist viel mehr als Elektropop. Da gibt’s Reggae, House und Rock, auch sanfte Gitarrenklänge. Die Besucher des Konzerts in Köln kamen zudem in den Genuss einiger Appetizer des erst in zwei Wochen erscheinenden sechsten Albums „The Dance“.

Manchmal gerät der Tanz in den Mai auch mal aus den Fugen. Sorgt für schweißdurchtränkte Klamotten, müde Beine und erhitzte Gemüter. Begleiterscheinungen eines Abends mit „Faith­less“. Kaum zu glauben, aber die Konzertgänger jenseits der 40, die da gerade noch genüsslich im Biergarten an der Zigarette ziehen, werden das ausverkaufte E-Werk wenig später in einen hüpfenden Tanz-Tempel verzaubern. Sie funktioniert also noch nach anderthalb Jahrzehnten, die Musiktherapie gegen Schlaflosigkeit.

„Insomnia“ heißt der Meilenstein, mit dem die Treulosen, in Person von Rapper Maxi Jazz und seiner begnadeten Synthisound-Partnerin Sister Bliss, die Clubsounds damals so nachhaltig beeinflussten. Trip Hop, Trance, Dance, Rave – über das Genre streiten sich noch immer die Musikgelehrten.

Den über 2000 Fans an diesem Abend ist’s wurscht. Sie kommen in den Genuss einiger Appetizer des erst in zwei Wochen erscheinenden sechsten Albums „The Dance“. Und der neuen Single „Not going home“, vielleicht der Nachfolger aller schlaflosen Nächte. Über 100 000 Klicks auf You Tube zeigen, dass die Fangemeinde genau das will. „Faithless“ live ist aber viel mehr als Elektropop. Da gibt’s Reggae, House und Rock, auch sanfte Gitarrenklänge. Natürlich aber ziehen auch hier die Klassiker. Wie „God is a DJ“, „We come 1“ und „Salva Mea“. Nach 100 Minuten ist die Masse therapiert. Zumindest beseelt. Und durchgeschwitzt. Schöner Tanz in den Mai.

Fotos: Imago