London. .
Malcolm McLaren, der ehemalige Manager der britischen Punk-Band Sex Pistols, ist tot. Er starb am Donnerstag als Folge eines Krebsleidens im Alter von 64 Jahren. Der Brite hatte gerade in den 70er Jahren maßgeblich an der Entwicklung des Punk mitgewirkt.
Der frühere Manager der britischen Punk-Band Sex Pistols, Malcolm McLaren, ist tot. McLaren sei in einem Krankenhaus in der Schweiz an einer seltenen Art von Lungenkrebs gestorben, sagte seine Freundin Young Kim. McLaren, der 64 Jahre alt wurde, lebte früher mit der Modedesignerin Vivienne Westwood zusammen, die 1967 den gemeinsamen Sohn Joseph zur Welt brachte.
McLaren galt als Ikone in der Punk-Szene der 70er Jahre. Neben den Sex Pistols managte er etwa auch die Bands New York Dolls und Bow How How. Ob sein Modeladen in der Londoner King“s Road oder seine Musik, sein Management für andere - „alles waren Ausdrucksformen seiner Kunst“, sagte die Freundin über McLaren.
Johnny Rotten: „Ich werde ihn vermissen - und das solltet Ihr auch“
„Vor allem war er ein Entertainer“, erklärte der frühere Frontmann der Sex Pistols, John Lydon, der seine Stellungnahme mit dem Pseudonym Johnny Rotten zeichnete. „Ich werde ihn vermissen - und das solltet Ihr auch.“ McLaren soll den ersten Informationen zufolge auf dem Highgate-Friedhof im Norden Londons beigesetzt werden.
Der Shop in der King“s Road im Londoner Szene-Bezirk Chelsea wurde von McLaren und Westwood gemeinsam gegründet. In dem Laden (“Sex“) gibt es Kleidung, die vom Fetish-Look inspiriert ist. Westwood hatte nach eigenen Angaben seit längerer Zeit keinen Kontakt mehr zu McLaren. Sie erklärte jedoch, sie behalte ihn als eine „charismatische, eigenartige und talentierte Persönlichkeit“ in Erinnerung. Als sie jung gewesen sei und sich in ihn verliebt habe, habe sie gedacht „er ist schön - und ich denke es noch immer“.
„Ohne McLaren hätte es keinen britischen Punk gegeben“
Im Jahr 1975 entdeckte McLaren den Frontmann der Sex Pistols, Lydon, als dieser mit einem Pink-Floyd-T-Shirt und grün gefärbten Haaren durch London lief. Die Sex Pistols wurden unter anderem durch Spottlieder auf Queen Elizabeth bekannt. Ihr Song „God Save The Queen“, in dem auf die Königin ein „faschistische Regime“ gereimt wurde, kletterte an die Spitze der Charts, obwohl er von der BBC boykottiert wurde.
Nachdem er sich mit den Sex Pistols zerstritten hatte, wandte sich McLaren Film- und Fernsehprojekten zu. Vor zehn Jahren erweckte er den Eindruck, er wolle für den Posten des Bürgermeisters in London kandidieren - rückte aber davon wieder ab. Der Musik-Journalist Jon Savage, ein Spezialist der britische Szene, sagte, ohne Malcolm McLaren „hätte es keinen britischen Punk gegeben“. (afp)