Dortmund. .
Der Mann ist 65 - na und? Rod Stewart rockte am Samstagabend in der Dortmunder Westfalenhalle. Die Reibeisenstimme ist noch ganz die alte. 5000 Besucher schwelgten in Erinnerungen.
Rod Stewart in der Westfalenhalle. Die rund 5000 Besucher, meist um die 40, auch älter, schwelgten in Nostalgie. Erinnerten sich an heiße Partynächte von einst in der Stammdisco oder die erste (Schmuse)party irgendwo auf dem Land in einer leer geräumten Garage.
Der britische Sänger hat sich mit 65 Jahren verdammt gut gehalten; seine Songs sowieso. Schlank, immer noch mit unverwechselbarer Sturmfrisur, seiner immer noch vorhandenen Reibeisenstimme und den immer noch vollen, blonden (jetzt vielleicht blondierten?) Haaren.
Licht aus. Der Vorhang mit der pinkfarbenen Dampflokomotive mit dem leuchtend-neongrünen Namenszug Rod Stewart hebt sich superpünktlich. Kein Wunder, dass „Love Train“ zum opening gehört. Auf der Videowand im Hintergrund ist Tokio zu erkennen. Fahrgäste werden unbarmherzig in die Wagen gedückt. Alles andere als ein Liebeszug. Rod Stewart singt im blauen Anzug, doch das Jacket und die Krawatte bleiben bei der Hitze nicht lange an. Er bewegt sich geschickt, trippelt, tänzelt und hat seine Fans ganz schnell für sich gefangen.
Musikalische Zeitreise
Geboten wird den Rod-Stewart-Anhängern, die für die Eintrittskarte zwischen 80 und 100 Euro hingeblättert haben, eine musikalische Zeitreise durch die größten Hits seiner Karriere. Ob Romantik- und Lovesongs wie „Tonight’s The Night“ über „The First Cut Is The Deepest“ bis „You’re My Heart, You’re My Soul“. Seine Fans klatschten, schunkelten, sangen mehr oder weniger textsicher mit.
Musikalisch begleitet wird Rod Stewart von einer wirklich perfekt eingespielten Band mit zahlreichen glänzenden Saxofon- und Violinsolis vor dem Hintergrund einer raffiniert gestylten Multivisionsshow. Nicht zu vergessen natürlich die drei hübschen Backgroundsängerinnen in knallroten Minikleidern, selbst sämtlich Solistinnen. Go-Go-Girls schienen sie zu sein, waren sie aber ganz gewiss nicht.
Nach eineinhalb Stunden verlässt Rod Stewart die Bühne und bringt zum Finale seines insgesamt 90-minütigen Auftritts noch ganz besondere musikalische Geschenke für seine Fans mit. Denn gerade auf „Sailing“ oder „Baby Jane“ hatten viele gewartet. Songs, die durch Rod Stewart’s unverwechselbar Interpretation auch weiter im Ohr bleiben werden. Für nachfolgende Generationen.