Essen. „Bilder von dir“ – das man immer noch im Ohr. Die neuen Lieder von Laith Al-Deen haben zumindest teilweise ebenfalls Ohrwurmcharakter.
Es ist jetzt auch schon wieder unglaubliche 20 Jahre her, dass sich Laith Al-Deen mit seiner Hymne „Bilder von dir“ und seinem grundangenehmen Timbre in die Herzen der Deutschpop-Fangemeinde kuschelte. Der gebürtige Karlsruher hat seither immer mal wieder neue Songs veröffentlicht, manchen guten Song übrigens, aber ehrlicherweise muss man sagen: ohne nachhaltigen Erfolg.
Nun gibt’s neuen Stoff des Deutsch-Irakers, zwölf Lieder, deren Textbotschaften vor allem einen unerschütterlichen Optimismus ausstrahlen und von denen das ein oder andere auch das Zeug dazu hat, im Ohr hängenzubleiben.
Schöner Klangteppich für diese Stimme
„Kein Tag umsonst“ (ear Music/Edel) hat Al-Deen vor allem mit dem Produzenten Udo Rinklin umgesetzt. Die Sounds sind modern: der ein oder andere Elektronik-Trick, gemixt mit solidem Handwerk, stilistisch orientiert an Pop, R&B und Soul, insgesamt der angemessene Klangteppich für diese Stimme.
Nicht jede Nummer dieses Albums ist ein Volltreffer. Aber die Ausfälle und Langweiler sind durchaus überschaubar – was auch für die Texte gilt. Schon der Eröffnungstitel „C’est la vie“ ist ein klares Statement: „So lange ich bei mir bin lass ich keine Chance liegen / Ich lande lieber hart als niemals zu fliegen.“ Schöne Verse gelingen da dem Team um Al-Deen bisweilen, denen man gerne bei langen Autofahrten nachhängt.
Richtige Portion Inbrunst
Wie eigentlich immer hat der Mann vor allem aber die wunderbare Gabe, schöne, eingängige Melodien mit der richtigen Portion Inbrunst zu garnieren. Diese seelenvolle Stimme hat’s eben.
Und so werden Lieder wie „Liebe ist ein Geschenk“ oder die Ballade „Bis ans Ende der Welt“ genau das Kaliber, das Laith Al-Deen auch wieder interessant machen könnte für die ein oder andere Verkehrsfunk-Rotation.