Essen. Nach dem Tod von Rick Parfitt gab es Zweifel am Fortbestand von Status Quo. Doch sie machen weiter - und bringen ein neues Album heraus.
Die Lücke, die der Tod von Rick Parfitt seit dem Jahr 2016 in die Reihen von Status Quo riss, wird so ganz nie geschlossen werden können. Aber mit dem Iren Richie Malone haben die Jungs um Francis Rossi immerhin einen ziemlich guten und ebenso druckvollen neuen Rhythmusgitarristen an Bord, der die Band nicht nur spielfähig hielt – sondern auch mit dafür sorgte, dass es tatsächlich ein neues Album der Rock’n’Roll-Dinosaurier gibt.
Das trägt den Titel „Backbone“ (ear music), und es ist – zum Andenken an Rick Parfitt, dem es auch gewidmet ist – ganz in Schwarz gehalten. Wir Älteren erinnern uns: AC/DC machte es ähnlich, als nach dem Tod von Bon Scott „Back in Black“ erschien…
Elf Lieder und nichts Neues - gut so!
Für Quo-Fans dürfte die Sammlung von elf neuen Liedern ein echter Mutmacher sein. Denn die Party geht weiter. Keine grundlegend neuen Akzente werden gesetzt, keine offenkundigen stilistischen Ausreißer sind zu beobachten: Diese sympathisch fossile Kapelle zieht einfach weiter ihren Stiefel durch.
Nach dem fast bluesrockigen, stoisch-minimalistisch vor sich hin tuckernden Opener „Waiting For A Woman“ erklingen die typischen Status-Quo-Grooves in Serie. Es ist nicht zu verleugnen, dass Rossi und Co. sich kompositorisch mitunter selbst zitieren, aber man wippt dennoch schnell gut gelaunt mit, wenn Lieder wie „Cut Me Some Slack“, „Liberty Lane“ oder „I Wanna Run Away With You“ aus den Lautsprechern bollern. Das Zusammenspiel der Gitarren ist so dicht, als ob die Rossi und Malone schon 3944 gemeinsame Bühnenjahre auf dem Buckel hätten.
Nur ein negativer Ausreißer
Einzig negativ aus dem Rahmen fällt „Better Take Care“. Das Ding ist nun wirklich nur ein müder und billiger Abklatsch von Lynyrd Skynyrds Klassiker „Sweet Home Alabama“. Eine höchst überflüssige Nummer.