Essen. Mit seinem neuen Album "The Pursuit" unterstreicht Jamie Cullum seine Lust auf musikalische Veränderungen und spielt mit unterschiedlichen Stilen, ohne beliebig zu werden. Fürs kommende Jahr plant der "Haudrauf" des Jazz auch eine Deutschland-Tournee.
Dass Jamie Cullum seine Instrumente nicht mit Glaceehandschuhen anfasst, sondern bisweilen an seinem Klavier herumtobt, bis ihm der Kopf blutet, ist von Live-Auftritten bekannt. Auf seinem jüngsten Album „The Pursuit” (Universal) lässt er das Instrument fürs Coverfoto sogar explodieren. Aber: Keine Angst, der will nur spielen!
Auf „The Pursuit” spielt Cullum, der filigrane „Haudrauf” des Jazz, sogar mit unterschiedlichen Stilen. Das lässig swingende Entree mit Cole Porters „Just One Of Those Things” ist eine schöne Reminiszenz an sein letztes Werk: Klavier, Kontrabass, Bläser-Satz. Der satte Bigband-Sound wurde früh das Markenzeichen jenes verstrubbelten Jungen, von dem man glauben konnte, er habe früh am Gin seines Vaters genippt und dabei die elterliche Plattensammlung durchstöbert.
Lust auf Veränderungen
Seit dem letzten Album sind vier Jahre vergangen, und Culllum hat offenbar Lust auf Veränderungen bekommen. Neben dem Crooner-Klang alter Entertainment-Schule versucht sich der Pianist und Songwriter nun am Stil-Mix, von Jazz bis Pop – und Fremdsongs.
Der Rihanna-Hit „Don't Stop the Music” hat ein neues, reizvolles Klanggewandt bekommen. Mit „Mixtape” fordert er zum Tanzen auf, und das zwischen Techno-Beats und Jazz-Elementen vibrierende „Music Is Through” unterstreicht die neue Cullum-Vielseitigkeit, ohne in musikalischer Beliebigkeit zu stranden.
Neben der Hochzeit mit dem britischer Modell Sophie Dahl plant der 30-Jährige 2010 übrigens eine Deutschlandtour. Die Kölner Philharmonie sollte den Flügel gut versichern.