Gelsenkirchen.de. Der niederländische DJ Hardwell hat in Gelsenkirchen mit einer pulsierenden Elektro-Show vor 40.000 begeisterten Fans einen neuen deutschen Stadion-Rekord aufgestellt.

40.000 verkaufte Tickets für die Schalke-Arena in drei Tagen: Das haben weder Helene Fischer noch AC/DC geschafft. Dieses Kunststück ist dem niederländischen DJ Hardwell gelungen. Auftritte des 27-Jährigen, der 2013 und 2014 zum besten DJ der Welt gekürt wurde, sind in Deutschland eine Seltenheit. Am Samstag gastierte Hardwell mit seinem Konzert "I Am Hardwell" im Rahmen der Winter-Edition des "BigCityBeats World Club Dome" in Gelsenkirchen und brach damit gleich den deutschen Stadion-Rekord. Noch nie hat ein DJ hierzulande mit einer Solo-Show vor so vielen Menschen in einer Arena gespielt.

"Wenn mir am Anfang meiner Karriere einer gesagt hätte, dass ich einmal als DJ ein ganzes Stadion fülle, hatte ich das nie geglaubt", sagte Hardwell, der für sein Konzert in die "Hall of Fame" der Schalke-Arena aufgenommen wurde. "Heute hier im Stadion diesen Rekord zu brechen, ist unglaublich. Es war mein bestes Konzert ever", schwärmte Robbert van de Corput - so der bürgerliche Name von Hardwell - nach seiner dreistündigen Show.

Einige Hardwell-Fans waren unzufrieden mit der Organisation

Obwohl der Star-DJ erst um 20 Uhr hinter das Mischpult trat, stürmten die Hardwell-Fans bereits Stunden zuvor die Schalke-Arena, um sich die besten Plätze im Innenraum zu sichern. Dass es keine klare Trennung bei den Tickets zwischen Innenraum und den geöffneten Rängen gab, sorgte bei einigen Besuchern für Frust und Ärger, dem sie vor allem auf der Facebook-Seite zu der Veranstaltung Luft machten. So wurde der Innenraum aus Sicherheitsgründen von der Security schon früh abgesperrt, und auf den Tribünen drängelten sich die Gäste um die besten Plätze.

EDMNachdem sich das recht junge Publikum bei "Kill The Buzz" langsam warmgetanzt hatte, betrat Hardwell unter gigantischem Jubel die DJ-Kanzel. Mit seinen pulsierenden Beats brachte er die Arena ab der ersten Minute zum Beben. Der Niederländer hat einen großen Anteil an dem aktuell weltweiten Hype um die "Elektronische Dance Music" - kurz EDM. Seine energiegeladene Mischung aus Bass und Rhythmus findet sich gleichermaßen in seinen eigenen Produktionen als auch emotionalen DJ-Sets wieder.

Trance-Ikone Tiesto als Mentor

Wie ein Puppenspieler ließ er seine euphorischen Fans an fiktiven Fäden hüpfen, tanzen und gönnte ihnen nur wenige Verschnaupausen. "Wenn der DJ auf der gleichen Welle schwimmt wie das Publikum, hat man selbst die beste Party", beschrieb Hardwell das Ziel seines Schaffens. Die Energie der Masse sei es, die ihn immer wieder aufs Neue antreibe.

Bereits als Jugendlicher hatte Robbert van de Corput von einer großen Karriere geträumt. Als Jugendlicher sah er wie die Trance-Ikone Tiesto mit einem DJ-Konzert allein ein Stadion füllte. "Das hat mich inspiriert", sagte Hardwell über seinen Mentor, der ebenfalls aus Breda in den Niederlanden stammt. Selbstbewusst verkündete van de Corput als noch unbekannter Nachwuchs-DJ in einer Fernseh-Show, dass er die Nummer 1 der Welt werden wolle. Damals löste die Aussage bei den anderen Talkshow-Gästen noch Gelächter aus. Heute ist der TV-.Ausschnitt ein Teil seiner zweiten Karriere-Doku in Spielfilm-Länge, die vor kurzem Weltpremiere hatte.

Weltweiter Chart-Erfolg blieb Hardwell bislang verwehrt

Im Gegensatz zu weiteren Superstars der DJ-Szene wie David Guetta oder Avicii blieb Hardwell allerdings der große Chart-Erfolg bislang verwehrt. Dabei verkriecht sich der selbsternannte Perfektionist zwischen den Reisen zu Auftritten in sein Studio und tüftelt an neuen Tracks. Diese gehören in der Club-Landschaft häufig zu den meistgespielten Liedern – zu einem kommerziellen Radio-Hit hat es allerdings noch nicht gereicht.

Hardwell hat trotz seines Erfolges seine Bodenständigkeit bewahrt. „Der Erfolg ist eine schöne Sache für einen selbst. Aber in meiner Position kann ich nun auch etwas an die Menschen zurückzugeben“, so der Niederländer. Die Herzlichkeit und Hingabe der Besucher seiner Shows in Indien haben ihn dazu gebracht, die Stiftung „United We Are“ zu gründen. Damit unterstützt Hardwell die schulische Bildung von notleidenden Kindern in Indien.

BigCityBeats gibt ersten Teil des Line up für den "World Club Dome 2016" bekannt

So ging auch ein Euro von dem Eintrittspreis (20 Euro) seiner Show in Gelsenkirchen an die Stiftung. Bernd Breiter von BigCityBeats und Moritz Beckers-Schwarz (Geschäftsführer FC Schalke 04 Arena Management GmbH) rundeten den Betrag mit einem weiteren Scheck auf 50.000 Euro auf.

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Bis zum Sommer müssen die Hardwell-Fans auf den nächsten Auftritt ihres Lieblings in Deutschland warten. Die Veranstalter des "World Club Dome" gaben am Samstagabend bekannt, dass der DJ zu den Headlinern des dreitägigen Festivals vom 3. bis 5. Juni 2016 im Stadion der Frankfurter Eintracht gehören wird. Ebenfalls dabei sind Armin van Buuren, Dimitri Vegas & Like Mike, Martin Garrix, Oliver Heldens, Steve Aoki und Robin Schulz. Auch über eine Neuauflage der Winter-Ausgabe des "World Club Dome" in der Schalke-Arena wird bereits nachgedacht.