Bottrop. Die gebürtige Bottroperin Laura Kier verlegt einen Teil des spannenden Romans „Perfektion - Die Veränderten“ unter Tage. Zweiter Teil folgt bald.

Laura Kier ist ein Kind des Ruhrgebietes. Auch ihre Bottroper Wurzlen führen wie bei so vielen Menschen in dieser Region immer wieder unter Tage - zur Kohle. Obwohl sie in ihrem neuen Roman „Perfektion - Die Veränderten“ eher in die Welt ihres Studiums, der Biologie und Informatik, eintaucht: Der Bergbau spielt zumindest als Handlungsort dieser Fantasy-Geschichte, die Kier selbst als Dystopie bezeichnet, eine Rolle.

Denn die spannende Story um Adara, die sich und ihr ungeborenes Kind aus den Fängen des Genteck-Konzerns befreien will, der sie bereits manipuliert hat, führt sie in ein altes Bergwerk. Dort leben die Übriggebliebenen, die Umweltzerstörung und Atomangriffe überlebt haben. Dorthin, in überfluteten Schächten, zwischen rostigen Fördermaschinen und giftigem Wasser, flüchtet sich Adara aus der künstlichen Genteck-Welt, sterilen Lebensräumen, in denen die Veränderten wie in rieseigen Gewächshäusern in Perfektion zu leben haben.

Thema faszinierte schon im Studium

Natürlich wollen sie ihre „Geschöpfe“ nicht kampflos ziehen lassen. Gerade Kinder sind zu wertvoll. So beginnt Adaras spannende Reise zwischen den Welten, bedroht durch oder Kopfgeldjäger, aber auch die immer schlechter werdenden Bedingungen in der alten, nicht genmanipulierten Welt.

Laura Kier (Abiturjahrgang 2005 am JAG) setzte sich bereits im Biologiestudium mit genveränderten Organismen auseinander. Dabei sieht sie in der Gentechnik durchaus Chancen und lehnt die Forschung keineswegs kompromisslos ab. „Es geht immer die Frage, wie weit kann und darf man gehen, soll man Forschung begrenzen, wo liegen die Grenzen, wer steckt sie“, so die Autorin.

Themen, die sich latent durch ihren Roman ziehen, ohne dabei die spannende - und flott geschrieben - Story zu überfrachten. Dabei ist die Geschichte in „Perfektion“ längst nicht fertig erzählt. Wer das Buch liest, wird den zweiten Teil vermissen. Aber der werde auf jeden fAll in Kürze erscheinen, verspricht die Autorin.

Sie schreibt seit ihrem elften Lebensjahr

Scheiben gehört zu ihrem Leben seit sie elf Jahre jung war. Seit her arbeitet Laura Kier an Technik und Schreibstil. Von „Schreibwerkstätten“ hält sie - nichts. „So etwas habe ich einmal belegt und bezahlt, gebracht hat es im Grunde überhaupt nichts.“ Was zählt ist lesen, lesen und noch mal lesen. Viel schreiben oder eine Clique von Autoren um sich zu haben, die sich gegenseitig kritisch begleiten, vorlesen. Und sorgfältig recherchieren sollte auf jeden Fall dazugehören.

Als ihr Großvater und Onkel, gestandene Bergleute unter Tage und als Steiger, den Roman gelesen haben, seien sie mit dem Bergwerk-Setting zufrieden gewesen, so Kier. Das will etwas heißen. Immerhin hat ihr Opa noch die Kanarienvögel und Pferde unter Tage erlebt.

Im lokalen Buchhandel und online erhältlich

Der Roman „Perfektion - die Veränderten“ von Laura Kier (235 Seiten, 10,90 Euro) ist in der Humboldt-Buchhandlung und bei Erlenkämper erhältlich. ISBN:978-3-96427-000-9. Der zweite Teil wird in einigen Monaten erscheinen. Außerdem hat die Autorin auch Märchen und Kurzgeschichten verfasst.