Essen. Eine Insel vor der Küste Dalmatiens – hier ist der neue Arbeitsplatz von Pfarrer Fabijan. Er hat wenig bis nichts zu tun. Als er aber feststellt, dass auf der Insel mehr Menschen sterben als geboren werden, greift er ein. Er will unbedingt die Geburtenrate erhöhen.

Ein kleines Fischerdorf auf einer Insel vor der Küste Dalmatiens, das ist die malerische Kulisse der Komödie „Gott verhüte!“ Und es ist der neue Arbeitsplatz von Pfarrer Fabijan, der hier zunächst wenig bis gar nichts zu tun hat. Was ihm Gelegenheit zu statistischen Vergleichen eröffnet. Und da fällt auf, dass es mehr Beerdigungen als Taufen gibt. Heimliche Recherchen ergeben, dass es auf der Insel nicht an Lustbarkeit mangelt; die Leute verhüten eben gut. Klarer Fall, dass die Kirche hier in höherem Dienste regulierend eingreifen sollte.

Die neue Regiearbeit des Kroaten Vinko Bresan weiß sich Sympathiepunkte zu ergattern, wenn in prächtigen Momentaufnahmen zwischen Karikatur und burleskem Schabernack deftige Typen um den Brei des offenen Geheimnisses herumscharwenzeln. Jeder treibt es mit jedem und zwei verdienen dabei, der Kioskbesitzer an den Kondomen und der Apotheker an den Pillen.

Intensives Präser-Piercing

Genau die zwei holt sich Fabijan (Kresimir Mikic) auf seine Seite und so setzt nächtens ein intensives Präser-Piercing ein, während in der Apotheke emsiger Verpackungstausch zwischen Pille und Vitaminpräparaten einsetzt. Die Folgen liegen auf der Hand, aber neuen Monate müssen schon ins Land ziehen, bis zählbare Erfolge zu verzeichnen sind.

Noch kichert man verschmitzt, und plötzlich wird der Film biestig. Wo bis dahin katholische Kerndogmen mit visuellem Pfiff und trockener Situationskomik hoch genommen wurden, gleitet der bauernschlaue Ton in düstere Appelle und Melodramatik ab. Plötzlich hat jeder Dreck am Stecken, auch beste Absichten enden in Schlamassel und Verderbnis. Es ist erstaunlich, wie ein Film derart den Sinn für Humor austrocknen kann und auch nicht mehr gegenzusteuern versucht. Andererseits: ein Film, bei dem keiner gut weg kommt, ist ja auch nicht ohne.

Wertung: drei von fünf Sternen