Essen. . Bernie und Joan lernen sich in einer Bar kennen und lieben. Beim nächsten Treffen bringt Bernie seinen Freund Danny mit, Joan ihre Freundin Debbie – und auch hier knistert es. Doch in den Beziehungen gibt es bald einige Tücken. – In der Romantikkomödie “About Last Night“ führte Steve Pink Regie.

Kino ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse. Wenn das stimmt, ist das Verhältnis der Amerikaner zum Sex gestört. Keinen anderen Schluss lässt die vorgebliche Komödie „About Last Night“ zu.

Bernie und Danny sind Arbeitskollegen und gehen auch am Abend zusammen aus. Bernie (Kevin Hart) ist mit der impulsiven Joan (Regina Hall) zusammen und unterhält mit ihr ein experimentierfreudiges Sexleben. Danny (Michael Ealy) ist eher der stille Typ, dem Gefühl wichtiger ist als die schnelle Nummer im Bett. Ähnlich geht es Joans Freundin Debbie (Joy Bryant). Danny und Debbie fühlen sich zueinander hingezogen. Beide sind aber geprägt von der Erfahrung einer gescheiterten Beziehung und stehen sich damit selbst im Wege. Was Spaßmensch Bernie überhaupt nicht nachvollziehen kann.

Die Kamera schaut züchtig weg

Auf den ersten Blick ist dies ein weiterer komödiantisch aufgezogener Film mit farbigen Darstellern, die Typen aus der Mittelschicht verkörpern, die erlesenste Designer-Appartements bewohnen und pausenlos über Beziehungen und Sex-Vorlieben quasseln.

Das Dialogbuch bringt dafür gestochen scharfe Beschreibungen ein, die Kamera schaut hingegen züchtig weg oder retuschiert, falls die Perspektive doch mal ins Indiskrete rutschen sollte. Interessant ist an diesem Fließbandprodukt allein, dass es ihm als Vorlage ein frühes Bühnenstück von David Mamet zugrunde liegt. Aber was vor einem Vierteljahrhundert noch satirische Überhöhung eines nach Triebbefriedigung gierenden Lebensstils war, ist jetzt nur noch durchkalkulierte Bespaßungstaktik im Dienste amerikanischer Doppelmoral – pubertär in der Denkungsart und kein bisschen unterhaltsam.

Wertung: 1 von 5 Sternen