Essen. . Eine amerikanische Komödie mit vorhersehbarer Handlung: “Die Schadenfreundinnen“ erinnert an den Humor von “Brautalarm“ oder “Sex and the City“. Ein Film, der das komische Talent seiner Stars zugunsten des schnellsten Lachers vergeudet und Schadenfreude als gerechtfertigte Tugend anpreist.

Wer den Bären reizt, muss die Folgen fürchten. Bei Frauen ist das auch nicht anders, wenn Mann leichtfertig mit deren Gefühlen spielt. In genau diese Kerbe keilt die amerikanische Komödie mit grobem Spaßkeil. Anwältin Carly (Cameron Diaz) ist bis über beide Ohren verknallt in den Investment-Manager Mark King (Nikolaj Coster-Waldau). Der sieht gut aus, ist charmant, intelligent und – verheiratet.

Nach Kenntnisnahme dieser unerwarteten und extrem ernüchternden Tatsache plumpst Carly aus allen Wolken und geradewegs in die Bekanntschaft mit Marks Frau Kate (Leslie Mann). Die ist schlicht im Gemüt, empfänglich für hysterische Anfälle und verblüffend anhänglich, sobald klar ist, dass Mark beiden übel mitspielte. Die Frauen werden Freundinnen und bekommen bald Zuwachs durch Marks neue Fitness-gestählte Gespielin Amber (Kate Upton), die sich nur zu gern der Allianz anschließt.

Humor ähnelt dem in „Brautalarm“

Eine lähmend geschwätzige, bestürzend absehbare Komödie, mit der Autorin Melissa Stack ein Hollywooddebüt bestreitet, das nur auf die Befriedigung simpelster Erwartungen zielt. Noch erstaunlicher ist, dass Nick Cassavetes Regie führte, der sonst eher tiefgründige Herzensstoffe („Wie ein einziger Tag“) inszeniert und den Ausflug ins Fach der boulevardesken Sexkomödie als Ausrutscher wird verbuchen müssen.

Es ist ein Film, der das komische Talent seiner Stars zugunsten des schnellsten, billigsten Lachers vergeudet und Schadenfreude als gerechtfertigte Tugend anpreist. Aber für Leute, die den Humor von „Brautalarm“ und die gespreizten Mode- und Dialogexzesse der „Sex and the City“-Kinofilme gut fanden, ist das vermutlich eine sichere Sache für einen unbeschwert amüsierenden Kinoabend.

Wertung: Zwei von fünf Sternen