Berlin. Purer Wahnsinn: US-Stars dürfen in dieser überdrehten Komödie den Weltuntergang mit- und vielleicht auch überleben. «Das ist das Ende» setzt sich unterhaltsam mit Hollywood, seinen Stars und vielen Klischees auseinander. Das Regie-Duo Seth Rogen und Evan Goldberg schreckt vor keinem Tabubruch zurück.

Wenn sich Kino-Stars wie Seth Rogen, James Franco und Jonah Hill für eine sinnfreie, selbstironische Komödie zusammentun, dann kann man was erleben. Hinzukommt, dass sich die Stars allesamt selbst spielen. In «Das ist das Ende» müssen Franco und Co mit dem plötzlichen Untergang der Welt fertig werden. Für Evan Goldberg, bisher Autor und Produzent, ist der Film das Regie-Debüt. Gedreht hat er zusammen mit seinem kanadischen Landsmann Rogen. In weiteren Rollen sind Jay Baruchel («Cosmopolis»), Danny McBride («30 Minuten oder weniger») sowie Emma Watson («Harry Potter») zu sehen.

Los geht's bekifft: Baruchel wird in Los Angeles von seinem Buddy Rogen in Empfang genommen. In Rogens Haus gibt es nicht nur Marihuana, sondern auch Videospiele. Abends besuchen die beiden ihren Kumpel Franco, der zur Party einlädt. Mit Alkohol, Drogen und Sex. Dann passieren unglaubliche Dinge: Los Angeles wackelt. Überall geschehen Explosionen und Unfälle, schließlich tut sich die Erde auf, viele Partygäste werden verschluckt.

Hollywood, seine Stars und viele Klischees

Nur sechs sind noch da, darunter Rogen, Franco und Hill. Zusammen versuchen sie, die Apokalypse zu überstehen. Die Vorräte aber sind begrenzt, und dann klopft auch noch eine bewaffnete Emma Watson an die Tür.

«Das ist das Ende» setzt sich unterhaltsam mit Hollywood, seinen Stars und vielen Klischees auseinander. Mal geht es um den «Pineapple Express» von 2008, in dem sowohl Franco, Rogen als auch Danny McBride mitgespielt haben - mal wird mit «Der Exorzist» ausgiebig einer der Horror-Klassiker schlechthin zitiert. Nicht zuletzt kann man «Das ist das Ende» auch als Seitenhieb auf all die Mega-Blockbuster deuten, in denen es stets um nicht weniger geht als das Ende der Welt. Sogar davor, den «Hollywood»-Schriftzug in den Hügeln über L.A. in Brand zu setzen, schrecken die Filmemacher nicht zurück.

Rihanna ist ebenfalls kurz dabei

Vor allem die Selbstironie eines James Franco überrascht. Der 35-Jährige, der mit Filmen wie «Spider-Man» Weltruhm erlangte, nimmt sich diesmal kein bisschen ernst. Nicht nur, dass sich der Darsteller mit Schlafbrille zeigt, während die Apokalypse tobt. Auch die Kunst-Affinität Francos, der selbst malt, wird auf die Schippe genommen.

Sehr schön auch die Kurz-Auftritte von Darstellern wie Paul Rudd oder Channing Tatum. Pop-Sängerin Rihanna ist ebenfalls kurz dabei. Abgesehen von Rihanna und Emma Watson sind größere Frauenrollen in dieser, eher auf ein männliches Publikum schielenden Komödie, Mangelware.

Dass sich auch das US-Mainstream-Kino zuweilen auf überraschend respektlose und unkonventionelle Komödien versteht, haben zuletzt die «Hangover»-Trilogie sowie «Brautalarm» gezeigt. «This is the End» setzt dem Ganzen die Krone auf: Hollywood-Stars, die all das tun, was sie sonst nicht dürfen; die sich mit offensichtlich großer Freude mal so richtig daneben benehmen können.

«Das ist das Ende» ist nicht immer jugendfrei - abgetrennte Körperteile und vulgäre Dialoge inklusive - und bisweilen schießen Rogen und Goldberg übers Ziel hinaus. Der Film macht aber auch sehr viel Spaß, bis hin zum skurrilen Finale.