Essen. . Der Thriller „Dead Man Down“ mit Noomi Rapace und Colin Farrell: Die Bilder aus New York, die Kameramann Paul Cameron einfängt, überzeugen. Doch am Drehbuch des Films unter der Regie des Schweden Neils Arden Oplev hapert es.

Wo auch immer im Weltkino ein Regisseur Erfolge verzeichnet, da dauert es nicht lange, bis Hollywood sich dieses Talent sichern will. Der Schwede Niels Arden Oplev hat bisher zwar nur durch die Bestsellerverfilmung „Verblendung“ auf sich aufmerksam gemacht, aber das reichte schon, um ihm gemeinsam mit seiner damaligen Hauptdarstellerin Noomi Rapace einen Rache-Thriller anzuvertrauen. „Dead Man Down“ erzählt vor der Kulisse der Lower East Side von New York von zwei Menschen, deren Leben von der Suche nach Vergeltung bestimmt wird.

Hier haben wir Victor (Colin Farrell), der sich durch erfolgreich ausgeführte Mordaufträge in der Gang von Alphonse (Terrence Howard) nach oben gearbeitet hat. Es bleibt nicht lange ein Geheimnis, dass er dies alles nur veranstaltet, um seine Rache planen zu können: Alphonse und seine Leute haben vor Jahren Victors Ehefrau und Tochter getötet. Und dann ist da noch die undurchschaubare Beatrice (Noomi Rapace), die Victor von ihrer Wohnung aus ins Fenster schauen kann und die ein ganz spezielles Interesse an ihrem Nachbarn hat.

Wer da an Zuneigung und Liebe denkt, der ist im falschen Film. Beatrice hat Victor bei einem Mord beobachtet und will ihn nun mit ein wenig erpresserischem Druck als Auftragskiller engagieren. Er soll jenen Autofahrer liquidieren, der durch einen Unfall im trunkenen Zustand verantwortlich ist für die eine zerstörte Gesichtshälfte der jungen Frau.

Ausdrucksstarke Bilder

Kameramann Paul Cameron legt sich mächtig ins Zeug, um auch aus einem filmisch ausgelutschten New York noch ausdrucksstarke Bilder auf die Leinwand zu zaubern. Das Drehbuch jedoch kann da kaum mithalten. Weder vermag es glaubhaft jene Spannung zu erzeugen, die sich hier eigentlich aufbauen müsste. Noch kann es, trotz aller Anstrengungen von Seiten der Darsteller, die beiden zentralen Charaktere von dem Makel befreien, wie Schachfiguren in einer waghalsig konstruierten Partie zu wirken. Und Regisseur Oplev? Der ist so beschäftigt damit, seinen Hauptfiguren Leben einzuhauchen, dass er Auftritte von Isabelle Huppert (als Mutter von Beatrice) und F. Murray Abraham (als Verwandter von Victor) völlig verschenkt.


Wertung: 3 von 5 Sternen