Essen. . Der Actionfilm „Safe – Todsicher“ ist eine gekonnte Variationauf „Leon – der Profi“, spannend und mit viel Härte gewürzt. Die Teenie-Komödie „LOL – Loughing Out Loud“ dagegen, die ebenfalls einen französischen Vorgänger hatte, kommt gegen „Juno“ und „Einfach zu haben“ nicht an.

Actionhelden werden umso interessanter, je weniger sie als strahlende Lichtgestalten daherkommen. Insofern verfügt der Engländer Jason Statham aufgrund seiner düsteren Gesichtszüge über die besten Voraussetzungen, was sich in seinem neuen Spektakel „Safe – Todsicher“ als sehr günstig erweist. Statham zeigt darin einige seiner besten Actionszenen. Aber bevor es dazu kommt, zeigt er, dass er tatsächlich auch ein guter Schauspieler ist.

Als New Yorker Ex-Cop Luke Wright gibt Statham einen ziemlich abgerissenen Typen. Russenmafia und korrupte Polizisten haben ihm erst die Frau und dann die Karriere genommen. Aussichtslos streift er durch die Stadt – und trifft auf Mei. Das kleine Chinesenmädchen ist auf der Flucht vor Landsleuten, die es in der Heimat entführten. Denn Mei ist ein Mathematikgenie, das sich Zahlenkolonnen mit fotografischem Gedächtnis spielend leicht einprägen kann. Dieses Talent sollte genutzt werden, um in New York einen Bankcode zu knacken. Die Chinesen, aber auch die Russen und die korrupten Polizisten haben es auf das Mädchen abgesehen.

Es gibt unverkennbare Anflüge von „Leon – Der Profi“ in diesem Film, aber Regisseur Boaz Yakin und „Pulp Fiction“-Produzent Lawrence Bender haben als eingespieltes Spannungsteam sämtlichen melancholischen Ballast über Bord geworfen, die Nebenrollen mit prägnanten Charakterknochen besetzt und die recht komplexe Geschichte auf schnörkellosen Nervenkitzel getrimmt. Besonders für die Actionszenen hat man sich Kamerawinkel und Choreografien einfallen lassen und die bewusste Abkehr vom schnellen Schnitt hin zum ausgefeilten Handwerk für Schießereien und Verfolgungen betrieben. Ein echter Action-Leckerbissen, allerdings mit sehr viel Härte gewürzt.

Das verflixte erste Mal

Teenager können ziemlich anstrengend sein, sobald sie aus dem Kokon der Pubertät geschlüpft sind. Demi Moore bekommt das in der Komödie „LOL – Laughing Out Loud“ in allen Punkten zu spüren, als sie entdecken muss, dass ihre Filmtochter Miley Cyrus unbedingt keine Jungfrau mehr sein will. Die Tochter, die im Film Lola heißt, von ihrer Mutter Anne aber LOL genannt wird, hat sich in ihren besten Freund Kyle verliebt, der sein erstes Mal schon hinter sich hat. Also sieht sich Lola unter Zugzwang und posaunt prahlerisch, dass sie auch keine Jungfrau mehr ist.

Solche Behauptungen können sich schnell zu Problemzonen auswachsen und schon kriselt es im jungen Glück. Wie gut, dass nun eine Klassenfahrt nach Frankreich ansteht, wo ja Romantik ganz groß geschrieben wird. Noch aber brütet Anne über der Freigabe für die Fahrterlaubnis, denn sie hat Lolas Tagebuch gelesen und da stehen Sachen, die Anne gar nicht gefallen.

Wer nun ein Déjà-vu-Erlebnis hatte, liegt richtig. Diesen Film gab es schon einmal vor drei Jahren, er kam aus Frankreich, hatte Sophie Marceau und Christa Theret in den Hauptrollen und war weder witzig und spritzig, sondern laut, albern und nichtig. Wenn man nun in Hollywood dachte, man würde es besser machen, lag man falsch. Auch das US-Remake kommt denkbar platt daher mit seinen blasierten, verwöhnten Teengirls, für die beim kleinsten Anlass die Welt zusammenbricht.

Eine vernachlässigenswerte Angelegenheit also, zumal es zu dem Thema auch richtig gute und flotte Filme gibt: „Juno“ mit Ellen Page beispielsweise oder „Einfach zu haben“ mit Emma Stone.