Essen. . Den Pulp-Schreiber Edgar Rice Burroughs kennt man bisher eigentlich hauptsächlich als Erfinder des Dschungelkönigs Tarzan. Der Autor hat aber auch 15 Romane um den Erdling John Carter, den es auf den Mars verschlägt. Der erste Film mit dieser Figur läuft jetzt an.
Offiziere und Gentlemen sind nicht nur auf der Erde eine gefragte Größe. Der Held des neuen Kinofilms „John Carter – Zwischen zwei Welten“ kommt aus den Südstaaten der USA, zeigt sich aber auch an der Seite einer schönen Prinzessin auf dem Mars als tugendhafter Streiter für die gute Sache. Es gibt in der Tat viel zu bewundern in diesem wahrlich fantastischen Abenteuerfilm nach Vorlage von „Tarzan“-Erfinder Edgar Rice Burroughs. Spaß und Spannung finden unter der Leitung von Pixar-Regisseur Andrew Stanton in Aufsehen erregender 3D-Bebilderung zueinander. Und mit Taylor Kitsch und Lynn Collins gibt es in den Hauptrollen zwei höchst attraktive Schauspieler zu entdecken.
Es beginnt im Wilden Westen
Der Science-Fiction-Film beginnt überraschend ausgerechnet im Wilden Westen. Der ehemalige Südstaatenoffizier John Carter schürft in Arizona nach Gold und muss seine ertragreiche Ader immer wieder gegen konkurrierende Goldsucher und feindselige Apachen verteidigen. Bei einem Gefecht mit den Indianern verschanzt sich Carter in einer Höhle, wo ein seltsam fremdartiges Licht sein Interesse weckt. Dann verliert er das Bewusstsein.
Als er wieder erwacht, befindet er sich in einem fremden Wüstengebiet und bemerkt zunächst voller Verwunderung, dass er hier zu enormen Luftsprüngen befähigt ist. Dann trifft er auf die Tharks, zweibeinige, vierarmige intelligente Wesen von grüner Hautfarbe und drei Metern Größe. Sie nehmen Carter gefangen, der aber kurz darauf fliehen kann und nun erst recht ins unirdische Getümmel gerät. Hauptgrund ist der gierige Feldherr Sab Than, der Krieg führt gegen Prinzessin Dejah Thoris. Carter schlägt sich – ganz Gentleman - sofort auf die Seite der lieblichen Herrscherin. Aber schon bald erkennt er, dass ohne die Hilfe der Tharks nichts gegen Sab Than und seinen geheimnisvollen Verbündeten, den gottgleichen Matai Shang, auszurichten ist.
Vor 100 Jahren erfunden
Ein Hauch von barbarischer Conan-Fantasy haftet diesem Film an, obwohl er thematisch der Science Fiction angehört. „John Carter“ wurde vor genau 100 Jahren erfunden und ist mit insgesamt 15 Geschichten der zweite große Romanzyklus von Pulp-Fiction-Autor Edgar Rice Burroughs. Inzwischen ist die Filmtechnik in der Lage, die Städte des Mars und ihre seltsamen Bewohner angemessen umzusetzen. Für die enge Verzahnung von Re-alfilm und Tricktechnik wurde mit Andrew Stanton ein Pixar-Regisseur („Wall-E“) engagiert, der sich auch im Umgang mit Schauspielern als glückliche Wahl erweist.
Superbe Tricktechnik
Taylor Kitsch ist ein kraftvoller, in Uniform sehr eleganter Hauptdarsteller in der Tradition Errol Flynns, und als Marsprinzessin rückt die Engländerin Lynn Collins endlich ins Rampenlicht einer Hauptrolle. Zum schauspielerischen Glanz gesellt sich eine superbe Tricktechnik, die auch deshalb so gut wirkt, weil dieser Film von Beginn an auf 3D-Gestaltung ausgelegt war und dank sorgfältiger Gestaltung eine Raumtiefe erreicht, wie sie zuvor nur „Avatar“ geboten hat.
Das ist spannend in Szene gesetzt, hat aber immer auch Sinn für Herz und Humor. Also eigentlich die richtige Offerte, sollten zwei Generationen mal gemeinsam einen Kinobesuch planen.