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Acht Mal war er schon Mitarbeiter des Monats bei einer Supermarktkette, aber auch das rettet Larry Crowne nicht vor der Entlassung. Er habe nun mal kein Studium vorzuweisen, heißt es, obwohl das bisher niemanden gestört hat. Eine üble Sache, denn wer als Mittfünfziger arbeitslos wird, hat kaum noch Chancen auf einen guten Job.

Aber gemach, „Larry Crowne“ von und mit Tom Hanks ist kein verzweifeltes Sozialdrama. Es ist mehr der rosige Blick eines Megastars auf die amerikanische Realität. Die Devise: Alles wird gut!

Es muss geradezu eine Herzensangelegenheit für Hanks gewesen sein, diese Larry-Geschichte als großes amerikanisches Märchen zu erzählen – erst sein zweiter eigener Film nach dem Porträt einer Pop-Band („That Thing You Do!“), mit dem er vor 15 Jahren einen Achtungserfolg erzielte. Hanks schrieb am Drehbuch mit, fungierte als Produzent und spielte die Titelrolle. Was er uns mitzuteilen hat, ist von starker Naivität geprägt: Larry steigt vom Auto auf den billigeren Motorroller um, verkauft sein Haus, bezieht ein kleines Appartement – und schreibt sich am College ein, um den Schulabschluss nachzuholen.

Hier beginnt der romantische Teil: Mit Mercedes Tainot (Julia Roberts) hat er nun eine Lehrerin, die zwar unmotiviert wirkt, dazu noch in einer Ehekrise steckt, aber vielleicht gerade dadurch Larrys Interesse weckt. Es ist kaum auszuhalten, wie nett hier alle mitein­ander umgehen. Der alte Studienberater ist leidenschaftlich interessiert an Larrys Weiterkommen, die Mitschüler werden schnell eine Gemeinschaft, und die hübsche Studentin Talia (Gugu Mbatha-Raw) führt Larry gar in ihren Motorroller-Club ein.

Alles plätschert freundlich vor sich hin. Und natürlich funkt es irgendwann auch zwischen der erotischen Nullnummer Larry und seiner endlich geschiedenen Lehrerin. Den Zuschauer schreckt höchstens auf, auf welch niedrigem Niveau in einem US-College unterrichtet wird und mit welchen Belanglosigkeiten Studenten dort ihren Abschluss bekommen.