Essen. . Was ist eigentlich Glück? Ein jeder mag da seine eigenen Vorstellungen haben. Doch ein neuer Dokumentarfilm mit dem Titel „Glücksformeln“ zeigt, dass Glück nicht nur ein individueller Zustand ist, sondern sich auch gut vermarkten lässt.

Glück ist ein kostbares Gut. Wer wollte da widersprechen? Nicht minder unbestritten ist, dass die Empfindung von Glück relativ ist; ein jeder hat seine eigene Vorstellung davon. Dass sich dieses dennoch bündeln und auch sehr erfolgreich vermarkten lässt, davon erzählt der Film „Glücksformeln“.

Was die badische Filmautorin Larissa Trüby selbst darunter versteht, behält sie wohlweislich für sich. Sie hat sich aber recht fleißig auf die Suche nach Leuten begeben, die etwas davon verstehen, oder dieses zumindest vorgeben. Und so präsentiert „Glücksformeln“ in präzise abgemessenen Episödchen von jeweils vier Minuten eine Reihen von Leuten, die sich der Materie auf wissenschaftlichem, philosophischem oder rein geschäftlichem Wege annehmen.

Vier Volkssprüche

Ist die Reihe durch, geht es zurück zum Anfang und man erfährt ein wenig mehr über diese Leute und so geht das dann fort, bis die 96 Minuten Spielzeit abgelaufen sind. In der Zwischenzeit staunt man nicht wenig, mit welcher Dreistigkeit hier Kalenderweisheiten wortreich ausgewalzt und verziert werden. Dass man schlechte Gewohnheiten nicht abstellen, sondern durch gute ersetzen soll; dass es immer um einen selbst geht. Dafür müssen weder Buddha noch die Neuroplastizität des Gehirns bemüht werden. Anscheinend aber doch, denn sonst würde es kaum eine Industrie geben, die dem zwanghaften Streben nach Glück als Dauerzustand so eifrig Vorschub leistet.

Letztlich lässt sich dieses Filmwerk auf vier Volkssprüche reduzieren: Jeder ist seines Glückes Schmied. Geld allein macht nicht glücklich. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Geteilte Freud’ ist doppelte Freud’. Wer mehr erwartet, dem sei gesagt: Glück kann man nicht kaufen.