Berlin/München. .
Trauer über den Tod von Bernd Eichinger: „Er war Motor des deutschen Films“, sagt der Kulturstaatsminister, Eichinger habe sich um das Ansehen des deutschen Films in der Welt verdient gemacht, würdigt der Bundespräsident.
Der plötzliche Tod des Filmproduzenten Bernd Eichinger, der am Montagabend im Alter von 61 Jahren unerwartet beim Abendessen mit Freunden und Familie in Los Angeles einem Herzinfarkt erlag, hat bei Politikern und Schauspielern Trauer und Bestürzung ausgelöst.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) würdigte Eichinger als „Motor des deutschen Films“. Sein sicheres Gespür für Themen und Stoffe habe Millionen beeindruckt und begeistert. Bundespräsident Christian Wulff kondolierte der Witwe Katja Eichinger: „Ihr Mann hat sich um das Filmschaffen in Deutschland und das Ansehen des deutschen Films in der Welt verdient gemacht. Seine Leidenschaft für den Film hat mich beeindruckt, ebenso wie seine Fähigkeit, die Leinwand mit Stoffen zu bereichern, die Mut und Tatkraft erforderten“.
„Visionärer Produzent“
Viele Kollegen und Freunde erreichte die traurige Nachricht am Dienstagabend bei der Verleihung der Diva-Preise in München. Schauspielerin Gudrun Landgrebe, sprach von einer „großen Erschütterung“. Dann kam die Erinnerung an „seine Produktionen, sein Lebenswerk.“ Ihr Kollege Hannes Jaenicke tief betroffen: „Er hatte einen großen Wunsch, ich sollte ihm das Motorradfahren beibringen. Er hatte leider nie Zeit, weil er immer Filme gedreht hat.“
Berlinale-Direktor Dieter Kosslick würdigte Eichinger als „visionären Produzenten und leidenschaftlichen Filmliebhaber“. Mit seiner geballten Kreativität und Energie habe er die Grenzen des Machbaren neu definiert und der Filmbranche immer wieder Erfolge beschert.
„Eine auf Jahre nicht zu schließende Lücke“ bleibt
Die Allianz Deutscher Produzenten würdigte Eichingers Verdienste: „Er war einer der größten deutschen Produzenten, dass er nicht mehr da ist, reißt eine auf Jahre nicht zu schließende Lücke in unserer Branche“, sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Thies. „Mit seinem Denken in großen und größten Dimensionen hat er das deutsche Kino maßgeblich mitgeprägt.“
Der Wunsch des bayerischen SPD-Fraktions-Chefs Markus Rinderspacher, Eichinger den Oscar postum für sein Lebenswerk zu verleihen, wird wohl nicht in Erfüllung gehen. Das Regelwerk der Academy sieht die Verleihung an verstorbene Künstler explizit nicht vor. (dapd)