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Was tun, wenn im Leben gerade alles schiefläuft? Die Komödie „Woher weißt du, dass es Liebe ist“, kennt trotz Best-Besetzung von Jack Nicholson über Owen Wilson bis Reese Witherspoon auch keine wirklich originelle Antwort.
Es gehört zu den beliebten Behauptungen Hollywoods, dass Liebe ein Allheilmittel für praktisch jede menschliche Notlage ist. Verhärmte Stubenhocker blühen wieder auf, Neurotiker finden neue Hoffnung. Selbst nach Finanzcrash und Karriereknick vermittelt die Liebe im Kino neuen Lebenssinn Und so lernen wir in James L. Brooks Beziehungskomödie „Woher weißt du, dass es Liebe ist?“ drei Menschen kennen, die mit Anfang 30 schon vor dem Ende ihrer beruflichen Existenz stehen.
Die ehrgeizige Lisa (Reese Witherspoon) verliert über Nacht ihren Stammplatz im amerikanischen Softball-Team. Der linkische George (Paul Rudd) wird vom eigenen Vater aus dem Familienunternehmen geschasst, weil er als Sündenbock für Daddys Wirtschafts-Betrügereien herhalten muss. Und der ausgemusterte Baseball-Star Matty (Owen Wilson) ist von Haus aus offenbar mit so viel Schwerenöter-Charme und Reichtum gesegnet, dass sich das Drehbuch um seine berufliche Zukunft keine weiteren Sorgen macht.
Vertrautes Schlitzohr mit Haifisch-Lachen
So startet der Film aus einer nicht allzu abgedroschenen Ausgangslage und mit vielversprechender Besetzung, zu der auch noch Jack Nicholson als vertrautes Schlitzohr mit zynischem Haifisch-Lachen stößt. Im Zusammenspiel mit Regisseur und Drehbuchautor James L. Brooks, der in den 90ern ein paar schöne Kinoerfolge von „Besser geht’s nicht“ bis „Zeit der Zärtlichkeit“ landete, hätte daraus ein komisch-kluges, witzig-warmherziges Beziehungs-Kaleidoskop in Zeiten der wachsenden Existenz-Unsicherheit werden können.
Herausgekommen ist aber nur eine etwas laue und konfuse Romantik-Komödie, deren Philosophie aus Zettelkasten-Sprüchen und müden Beziehungs-Dialogen besteht, die Originalität und sprühenden Witz vermissen lassen.
Eine Auswahl von rosa Wechselshirts für spontanen Frauenbesuch
Lisa jedenfalls weiß nicht so recht, zu wem sie sich hingezogen fühlen soll. Zum selbstgefälligen Matty in seiner durchgestylten Yuppie-Wohnung, wo für spontanen Frauenbesuch immer eine Auswahl von rosa Wechselshirts bereitliegt. Oder zum grüblerischen George, der nicht nur in Liebesdingen hilflos ist, sondern auch gegenüber seinem despotischen Vater. Wobei das krumme Börsending wohl nur deshalb den Weg ins Drehbuch gefunden hat, um Jack Nicholson eine angemessene Beschäftigung zu geben.
Das erwartbare Happy-End ist Balsam für jede raue Glückssucher-Seele: Selbstzweifel sind o.k., Verbiegen ist verboten. Und Niederlagen sind dazu da, Sinn-Fragen zu stellen, auf die in Hollywood auch niemand eine Antwort weiß.