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Multikulti-Spaß: Eine französische Komödie dreht sich um einen Araber, der seine Wurzeln zu verbergen sucht – wobei der Star aus „Willkommen bei den Sch’tis“ seine Stärken ausspielt.

Die Franzosen pflegen nicht nur den feingeistigen Humor allein. Gerne werden auch Stars für Filme verpflichtet, in denen deftiger auf die Schenkel geklopft werden darf. „Fasten auf Italienisch“ ist das jüngste Beispiel einer französischen Erfolgskomödie in der diesmal der immens populäre Kad Merad (aus dem Hit „Willkommen bei den Sch’tis“) dem Spaßäffchen Zucker gibt, indem er seine eigenen orientalischen Wurzeln durch den Kakao zieht.

Der gebürtige Araber Mourad hat sich in Nizza eine solide Existenz als lebenslustiger Verkäufer in einem Autosalon aufgebaut. Er könnte dabei sogar zum Filialleiter aufsteigen, wenn ihm nicht plötzlich etwas ganz unerwartet den Weg verbauen würde. Denn all der Erfolg und schöne Schein basieren darauf, dass Mourad sich als Italiener mit Namen Dino ausgibt. Als aber nun sein Vater erkrankt und Mourad an dessen Stelle den Ramadan bestreiten soll, beginnt eine Belastungsprobe der besonderen Art.

Zielgenaue Gagraketen

Man muss diesem Film zugute halten, dass er in unverkrampfter Ehrlichkeit sehr schnell zu vermitteln weiß, in welche Richtung hier die Gagraketen gezündet werden. Mourad unterliegt dem Fastengebot, muss also früh zum Gebet und darf tagsüber nichts essen. Das kollidiert mit allen möglichen anderen Terminen und nun gilt es Ausreden und Hinhaltetaktiken zu erfinden, damit die Doppelexistenz nicht auffliegt, schon gar nicht vor Freundin und Bettgefährtin Helene (Valérie Benguigui).

Irgendwie schafft es Kad Merad, sich und seiner überquirlten Rolle so viel Würde zu bewahren, dass die boulevardesken Sketche vergnüglicher ausfallen, als sie eigentlich sind. Klar, hier wäre mehr drin gewesen. Es hätte aber auch schlimmer kommen können.