Essen.. Dem Autofilm „Need for Speed“ fehlt es an Tempo. Er will an die erfolgreichen Rennfilme aus den 70er-Jahren anknüpfen, kommt aber daran nicht heran. Er will vieles: Rasant und fetzig sein und noch dazu psychologischen Tiefgang vorweisen. In der Hauptrolle: Breaking-Bad-Star Aaron Paul.

Man kann sich das Leben auch selbst schwer machen. Genau das trifft auf die Macher von „Need for Speed“ zu. Auf der Grundlage eines Videospiels, das sich weltweit rund 150 Millionen Mal verkaufte, konzipierten sie einen Rennfilm, der einerseits halbwegs realistisch sein und auch psychologischen Tiefgang vorweisen soll, andererseits aber so rasant und fetzig ist, dass er die Fans der „Fast & Furious“-Reihe auf seine Seite zieht.

Wie sich zeigt, wurde so ziemlich alles falsch gemacht. Die Story eröffnet mit einer Truppe PS-begeisterter Jungmänner unter der Leitung von Topfahrer Tobey Marshall, die ihre Tuning-Garage mit illegalen Rennen knapp über der Pleite halten. Dann taucht der frühere Kumpel Dino Brewster (schön schmierig: Dominic Cooper) auf und gibt für einen potenten Kunden die Karosserie für einen Mustang Shelby in Auftrag.

Ein vorhersehbarer Neustart der Rennfahrerfilme aus den 70er-Jahren

Kaum ist der Wagen fertig, gibt es schon Reibereien um die Bezahlung. Man veranstaltet ein Rennen, bei dem einer von Tobeys Jungs durch Dinos Verschulden stirbt. Tobey übernimmt die Verantwortung und geht in den Knast. Die offene Rechnung mit Dino soll in einem Rennen von New York nach San Francisco ausgetragen werden. Dafür verlässt Tobey den Knast und startet durch.

Ein lähmend vorhersehbarer Neustart der Rennfahrerfilme aus den 70er-Jahren, in denen Leute wie Burt Reynolds, Jeff Bridges oder Barry Newman den Bleifuß gaben. Story und Charakterzeichnung sind schieres Klischee. Bei „Fast & Furious“ kompensiert man das erfolgreich mit charismatischen Stars (Vin Diesel, Dwayne Johnson) und wilder Action.

Der gelernte Stuntman Scott Waugh hingegen besetzt die Hauptrolle für „Need for Speed“ mit „Breaking Bad“-Star Aaron Paul, der ein guter Schauspieler ist, als Hauptdarsteller in einem Popcorn-Blockbuster aber nur fade und blass aussieht, als wäre er der brave ältere Bruder von Ryan Gosling.

Dem Film fehlt es an Tempo

Die Rennszenen sind unübersichtlich geschnitten und mit enttäuschend vielen Digitaltricksereien versetzt. Und wenngleich diesmal schnell gefahren wird, Tempo hat der Film nicht. Die Macher von „Fast & Furious“ können angesichts dieser Konkurrenz locker einen Gang zurückschalten.

Wertung: zwei von fünf Sternen