Berlin..
Fortsetzung folgt ... heißt es in 2011 in den Kinos. Blockbuster kommen in 3D, darunter „Fluch der Karibik“, „Harry Potter“ und „Twilight“. Aber auch ausgewiesene Filmkünstler wie Wenders und Scorsese begeben sich in die dritte Dimension.
Obwohl schon vor Jahrzehnten die ersten 3D-Filme produziert wurden, sind sie im Kino bislang die Ausnahme. Ende 2009 kam James Camerons „Avatar“ in die Kinos, brachte viele Millionen Menschen zum Staunen und spielte viele Milliarden US-Dollar ein. „Avatar“ war 2009 einer von rund einem Dutzend 3D-Filmen. 2010 kamen etwa doppelt so viele in die Kinos. 2011 werden es voraussichtlich noch einige mehr sein.
Ob sich dieser Trend fortsetzt, bleibt abzuwarten. „Zumindest ist es so, dass auch immer mehr ausgewiesene Filmkünstler wie Wim Wenders mit „Pina“ und Martin Scorsese mit „Hugo Cabret“ das Medium ausprobieren“, sagt der Filmkritiker Tobias Kniebe. 3D werde also durchaus ernst genommen als ein weiteres künstlerisches Mittel für einen Filmemacher.
Immer mehr ganz kleine und ganz große Produktionen
2011 werden unter anderem allerhand Fortsetzungen von Blockbustern in 3D in die Kinos kommen, darunter „Fluch der Karibik 4“, „Harry Potter 7 - Teil 2“ und „Twilight 4“. Aufwendig und teuer produzierte, potenziell sehr gewinnträchtige Filme wird es also auch im kommenden Jahr wieder geben. Nach Kniebes Einschätzung werden kleine Produktionen aber genauso ihren Platz in den Kinoprogrammen finden.
„Probleme haben vor allem amerikanische Filme, die außerhalb der großen Studios entstehen, mit einem mittleren Budget zwischen 30 und 50 Millionen Euro, wie damals beispielsweise „Der englische Patient“. Davon gibt es immer weniger“, sagt er. Dieser Markt mit Filmen für ein erwachsenes, kunstsinniges Mainstream-Publikum sei jetzt schon weitgehend verschwunden. Vielleicht berge diese Entwicklung aber auch die Chance für europäische Filmemacher, sich diesen Bereich zu erobern.
Mit besonderer Spannung wird Kniebe im kommenden Jahr die Arbeiten an Roman Polanskis Umsetzung von Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“ verfolgen: „Auf die Kombination Christoph Waltz, Kate Winslet und Jodie Foster bin ich sehr gespannt.“ Neugierig sei er auch auf den bisher streng geheimen Plot von J. J. Abrams „Super 8“, in dem es um rätselhafte Vorgänge in der Area 51 gehen soll, und Leander Haußmanns „Hotel Lux“.
2010 war Mr. Fox, Mr. Zuckerberg, Mr. Nolan
Doch auch 2010 gab es allerhand anrührende, spannende und in mehrerlei Hinsicht beeindruckende Filme. Es sei erinnert an Wes Andersons Stop-Motion-Animationsfilm „Der fantastische Mr. Fox“, Jason Reitmans „Up in the Air“, David Finchers „The Social Network“ - und Christopher Nolans „Inception“, der für Kniebe neben Sofia Coppolas „Somewhere“ und der Street-Art-Doku „Exit Through the Gift Shop“ zu den besten Filmen des Jahres gehört: „Inception“, weil er nicht nur durch seine Bilder, sondern auch mit philosophischen Ideen begeisterte. „Somewhere“, weil er im banalen Celebrity-Kult des Westens trotzdem eine große Geschichte fand und damit ein aktuelles Lebensgefühl traf. „Exit Through the Gift Shop“, weil er nicht nur generell die Frage aufwirft, was in der Kunstszene real und was inszeniert ist, sondern den Zuschauer in einem ganz konkreten Fall aufgefordert hat, selbst nach Indizien für die Wahrheit oder Falschheit des Gesehenen zu suchen. (dpad)