Essen. Nach einigen derbhumorigen Komödien wendet sich Regisseur Judd Apatow mit „Wie das Leben so spielt” ernsteren Tönen zu - und legt eine mit Adam Sandler und Seth Rogen besetzte strapaziöse Geduldsprobe vor.
Der amerikanische Regisseur Judd Apatow liebt Filmemacher, die schon längst jenseits der 30, im Herzen (und im Hirn) aber noch ganz den Denk- und Lebensweisen aus den Studentenbuden verhaftet sind. Nach seinen ersten Regieerfolgen mit „Jungfrau (40), männlich, sucht” und „Beim ersten Mal” münzte Apatow das autobiografisch gefärbte Konzept zur Masche um, indem er als Autor und Produzent rund ein Dutzend ähnlich gelagerter, derbhumoriger Spaßfilme binnen kurzer Zeit auf den Markt warf - zumeist mit Seth Rogen als Hauptdarsteller.
Den Ambitionen nicht gewachsen
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Mit der neuen Regiearbeit „Wie das Leben so spielt” schlägt Apatow zum ersten Mal ernstere Töne an – aber es zeigt sich schnell, wie wenig er solchen Ambitionen gewachsen ist. Im Kern der Erzählung steht die symbiotische Freundschaft zwischen dem Erfolgskomiker George, der laut ärztlicher Diagnose nur noch ein Jahr zu leben hat, und dem ungeschlachten Stand-up-Kollegen Ira. Der wird zunächst als Gagschreiber verpflichtet, dann aber mehr und mehr in die Rolle eines Freundes manövriert. Was dieser sich aus Karriere- und Geldgründen gern gefallen lässt.
Adam Sandler und sein limitiertes mimisches Talent
Es ist problematisch, wenn gleich beide Protagonisten eines Films einen unerquicklichen Charakter besitzen und dann auch noch von Adam Sandler und Seth Rogen gespielt werden. Sandlers mimisches Talent ist bekanntlich limitiert, Rogen hat erst gar keines; sein Erfolg gründet allein auf dreistem Speck-Look und anzüglichen Sprüchen.
Für einen zweieinhalbstündigen Film, der statt Tiefe nur Weinerlichkeit bietet, ergibt sich daraus eine strapaziöse Geduldsprobe, der man sich nicht aussetzen muss.
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