Berlin..
Großes Staraufgebot bei der Benefizgala „Cinema for Peace“. Der frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow und Schauspieler Leonardo DiCaprio haben den Preis für Umweltengagement an die US-amerikanische Produktion „Crude überreicht.
Vor einem großen Staraufgebot sind die Preise der Berliner Benefizgala „Cinema for peace“ verliehen worden. Höhepunkt der Veranstaltung war der gemeinsame Auftritt des früheren sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow und Schauspieler Leonardo DiCaprio. Die beiden überreichten den in diesem Jahr zum zweiten Mal vergebenen „International Green Film Award“ für Umweltengagement an die US-amerikanische Produktion „Crude“. Vor den rund 600 Gästen im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt wurden sieben weitere Filme und ihre Macher für ihr politisch-soziales Engagement geehrt.
Umweltzerstörung und Leid
„Crude“ zeige eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen einer gewaltigen Umweltzerstörung und dem daraus resultierenden Leid für Tausende von Menschen, sagte DiCaprio, der im vergangenen Jahr für sein Umweltengagement ausgezeichnet worden war. Regisseur und Produzent Joe Berlinger freute sich, dass „auch ein kleiner Dokumentarfilm über das Schicksal von Eingeborenen“ international Anerkennung finde. „Ich hoffe, dass dieser Preis dem Film Beachtung viel mehr Beachtung schenken wird.“
DiCaprio, der gemeinsam mit Mutter Irmelin und Freundin Bar Refaeli zu der Veranstaltung gekommen war, lobte die Veranstaltung als wichtige Plattform für ein internationales Umweltbewusstsein. „Dieses Event gibt denen eine Stimme, die die Gefahren erkannt haben, die auf unsere Welt zukommen.“ Gorbatschow sagte: „Wir beginnen endlich zu begreifen, was wir unserer Umwelt in der Vergangenheit angetan haben.“ Der Schutz der Natur sei daher heute umso mehr eine Herausforderung für jeden Einzelnen.
Der Preis für den „wertvollsten Film“ des Jahres ging an „Das weiße Band“ von Regisseur Michael Haneke. Das Vorkriegsdrama zeige die Ursprünge des Terrorismus, urteilte die Jury. Schauspieler Burghart Klaußner nahm die Auszeichnung stellvertretend für den Regisseur entgegen. Der Film, der bereits mit der Goldenen Palme in Cannes und einem Golden Globe ausgezeichnet wurde, ist in diesem Jahr zweifach für den Oscar nominiert.
Regisseurin Laura Waters Hinson wurde für ihren Film „As we forgive“ ausgezeichnet. Die Dokumentation sei ein Geschenk, sagte Laudatorin Katja Riemann. Waters Hinson porträtiere eindrucksvoll den Versöhnungsprozess zwischen Überlebenden des Völkermordes in Ruanda 1994. „Der Film erzählt von einen Wandel, er gibt Hoffnung“ sagte die Schauspielerin.
Motto: „Versöhnung“
Zu den weiteren Preisträgern gehörten die Filme „Children of war“, „The picture of the Napalm girl“ und „Five minutes of heaven“. Das Motto der Veranstaltung, die in diesem Jahr zum neunten Mal stattfand, lautete „Versöhnung“. Das Event war nicht Teil des offiziellen Programms der Berlinale.
Unter den internationalen Gästen waren unter anderem Musiker Bob Geldof und Schauspielerin Catherine Deneuve sowie zahlreiche deutsche Prominente, wie Umweltminister Norbert Röttgen (CDU), Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) und die Schauspielerinnen Christine Neubauer und Heike Makatsch.
Die auf der Gala gesammelten Spenden, die vom Eintrittsgeld und einer Auktion kommen, gehen an soziale Projekte und Organisationen. Damit konnten in der Vergangenheit unter anderem mit UNICEF und der Nelson Mandela Foundation Projekte wie „School for Africa“ umgesetzt werden. Im vergangenen Jahr wurden 400 000 Euro eingenommen. (ddp)