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Weltuntergangs-Szenarien sind nicht gerade selten auf der Leinwand anzutreffen. Nun kommen auch noch die tristen und hoffnungslosen Bilder in John Hillcoats Verfilmung von Cormac McCarthys Roman „The Road” hinzu.

Was den Untergang der bekannten Welt herbeigeführt hat, bleibt hier im Unklaren. Was wir als Folge sehen, sind zerstörte Geisterstädte in kaltem Grau, nebelklamme Wälder und ein fortgesetztes Dämmerlicht, das jeden Gedanken an Farbe zunichte macht. Hier stimmt nichts mehr, weder die Außen- noch die Innenwelt. Längst hat angesichts schwindender Vorräte der Kannibalismus um sich gegriffen. Und wer sich tatsächlich Relikte einstiger Zivilisation erhalten will, wird auf eine harte Probe gestellt.

Ein Utopia braucht jeder

In diesem deprimierenden Umfeld wandern ein Vater und sein Sohn mit ihrem kleinen Karren eine Straße entlang. Man müsse sich das „Feuer im Herzen” bewahren, predigt der Mann (Viggo Mortensen) dem Jungen (Kodi Smit-McPhee), zeigt ihm gleichzeitig aber auch, wie man am besten Selbstmord verübt, wenn es einmal ganz schlimm kommen sollte. Wohin sie gehen, kann man nur ahnen, ein Utopia braucht schließlich jeder. Sie müssen sich verstecken vor kannibalistischen Horden, treffen auf Menschen, die als Fleischvorrat gehalten werden, begleiten einen sanften Landstreicher (kaum zu erkennen: Robert Duvall) ein Stück des Weges und entdecken in einem privaten Atombunker umfangreiche Lebensmittelvorräte. Ein Paradies, für kurze Zeit.

Quer durch Vernichtung und Tod

„The Road” ist kein Actionfilm, mehr eine Passage quer durch Vernichtung und Tod, die letzthin auch die Frage aufwirft, warum man noch weiterleben soll in dieser furchtbaren Welt. Berührende Szenen gibt es da, wie jene im alten Haus der Familie, wo der Vater noch einmal im zerstörten Wohnzimmer des eigenen Hauses so etwas wie Normalität verspüren will. Vielleicht ahnt er bereits die tödliche Tuberkulose, die in ihm gärt.

Man könnte all das gar nicht aushalten als Zuschauer, wenn am Ende nicht doch ein Funke Hoffnung aufglimmen würde, fast unwirklich. Den Vater gerade bestattet. findet der Junge eine komplette Fa-milie, der er sich anschließen kann. Und fast meint man, dass die letzten Bilder ein we-nig heller scheinen. Vielleicht vom Feuer in den Herzen.