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Der Kinderbuchbestseller „Der kleine Nick“ von René Goscinny kommt ins Kino. Die Geschichten funktionieren auch nach 50 Jahren, obwohl Regisseur Laurent Tirard nicht alles beim Alten ließ.
In Frankreich ist „Der kleine Nick“ bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Dabei gab es ihn 50 Jahre nur als schwarzen Strich auf weißem Grund. Erdacht von René Goscinny, gezeichnet von Jean-Jacques Sempé kommt er jetzt auch bei uns ins Kino. Nicht als Zeichentrick, sondern als Realfilm. In Farbe. Doch das ist nicht die einzige Veränderung, die der Klassiker erfahren hat. Denn die Mini-Geschichten der Comics werden hier nicht einfach aneinandergereiht, sondern eingebunden in eine Rahmenhandlung. Nick (Maxime Godart) will verhindern, dass er ein Geschwisterchen bekommt und dann im Wald ausgesetzt wird. Hat doch sein Kumpel neulich noch erzählt, dass sich seit der Geburt seines Bruders zu Hause alles nur noch um das Baby dreht. Und so setzt Nick alles daran, weiter ein Einzelkind zu bleiben.
Regisseur Laurent Tirard bettet seine Geschichte in ein Ambiente, das an die frühen 1960er Jahre erinnert, manchmal aber unnatürlich bunt und künstlich wirkt. Auch bei den Texten hat er sich nicht immer eng an die Vorlagen von Goscinny gehalten. Was ältere Nick-Fans enttäuschen könnte, kommt vielen Kindern von heute entgegen. Die dürften nämlich schon genug Probleme mit dem Film haben. Denn Tirards Humor ist eher von der leiseren Sorte, sein Film manchmal sogar durchzogen von einem Hauch Melancholie. So ist „Der Kleine Nick“ ein Kinderfilm geworden, bei dem sich viele Eltern möglicherweise besser amüsieren werden als ihr Nachwuchs. Die Bilder zum Film gibt’s hier