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Die Scheidung ist durch, der Job weg, und dem eigenen Hockeyteam wird auch noch von weiblicher Seite die Halle streitig gemacht. Ein guter Grund, ins Wasser zu gehen – und als männliches Synchronschwimmteam wieder im Kino aufzutauchen.

Männer Mitte 40 haben nicht gerade wenig Probleme. Privat ist die erste Scheidung meist schon durch, sportlich wird man auch nicht mehr für voll genommen. So wie der schwedische Sportjournalist Fredrik, der mit seinen Freunden regelmäßig Hockey spielt, bis eine weibliche Nachwuchsmannschaft den Herren im fortgeschrittenen Alter kurzerhand die Halle streitig macht. Nun ja, die Midlife Crisis kommt nicht von ungefähr.

In Mans Herngrens Filmkomödie „Männer im Wasser” schlägt das starke Geschlecht jedoch überraschend zurück. Wenn Frauen uns schon den Freizeitspaß vermiesen, so lautet die Devise, dann schlagen wir sie mit ihren eigenen Mitteln.

Ein Geburtstagsjux

Anfangs ist es nur ein Geburtstagsjux, aber plötzlich steht die Idee im Raum: Wir werden Synchronschwimmer. Natürlich ist das eine Disziplin für Damen, aber warum eigentlich? Fredrik und die Seinen betreiben Quellenstudium und machen dabei überraschende Entdeckungen. Herngren wollte nach eigener Aussage einen Film machen, den auch er sich gerne ansehen würde. Nun hat er einen gemacht, den auch andere äußerst unterhaltsam finden. Vor allem wenn die Komplikationen nicht abreißen: Der Stockholmer Sportbund will den Herren Synchronschwimmern kein Trainingsbecken zur Verfügung stellen. Oder wenn die Angst vor der eigenen Courage zunimmt und man befürchtet, als homosexuell abgestempelt zu werden. Man würde allerdings noch lieber zuschauen, wenn nicht plötzlich dieser unerklärliche Ehrgeiz da wäre, bei der ersten männlichen Synchronschwimm-WM seit 100 Jahren in Berlin siegen zu wollen.

Man wird den Verdacht nicht los, dass diese internationale Konkurrenz allein deshalb erfunden wurde, weil wegen deutscher Fördergelder auch ein wenig Deutschland zu sehen sein muss.