Washington.

Der US-Schauspieler Dennis Hopper ist tot. Hopper starb im Alter von 74 Jahren in seinem Haus in Venice in Kalifornien. Der Darsteller aus Filmen wie „Easy Rider“ oder „Blue Velvet“ erlag einem Prostatakrebsleiden.

Gleich mehrfach in seinem Leben hatte Dennis Hopper einen Punkt erreicht, in dem er sich dem Tode nahe wähnte. Der Schauspieler überlebte Drogen- und Alkoholexzesse, er überstand Wahnerkrankungen, Prügeleien und Karrieretiefs. Immer wieder richtete er sich auf, ehe ihn der letzte Gegner, der Krebs, niederrang. Wie US-Medien am Samstag berichteten, starb der Schauspieler und Regisseur im Alter von 74 Jahren in seinem Haus in Venice in Kalifornien an Prostatakrebs.

Als exzentrischer Darsteller mit einem Faible für dämonische Rollen schrieb Hopper Filmgeschichte. An der Seite seines Freundes James Dean spielte er in „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ (1955) und „Giganten“ (1956). Mit dem Hippie-Drama „Easy Rider“ schuf Hopper 1969 einen Kultfilm, der das Lebensgefühl der gegenkulturellen Jugendbewegung in Bilder und Musik fasste. Als sadistischer Krimineller in „Blue Velvet“ gelang ihm 1986 ein Comeback, es folgten Dutzende viel beachteter Rollen in Filmen wie „Speed“ (1994).

Absturz folgte auf Erfolg

In erster Linie war Hopper freilich immer der Hauptdarsteller in seinem eigenen grimmigen Lebensdrama. „Ich war ein schizophrener, paranoider, unter Drogen stehender Säufer“, beschrieb Hopper vor zwei Jahren in einem Interview mit dem US-Magazin „Parade“ seine jüngeren Jahre. Ein Teufelskreis: Er habe Drogen genommen, um zu vertuschen, dass er Alkoholiker war. Er habe Kokain genommen, um sich nüchtern zu fühlen und weiter Alkohol trinken zu können. „Ich war so weit unten, die Optionen waren entweder Gefängnis oder Tod“, sagte Hopper.

Der Absturz folgte auf den Riesenerfolg mit „Easy Rider“. In den 70er Jahren zog sich Hopper, der 1936 auf einer Farm in Kansas geboren wurde, mit einer Hippie-Gemeinde nach New Mexico zurück. Der Schauspieler stürzte sich mutwillig in Rauschexzesse. Er schnupfte, spritzte, rauchte. Anfälle von akutem Verfolgungswahn machten das Leben zur Hölle. Sein genial-wahnsinniger Film „The Last Movie“ (1971) wurde von der Kritik zerrissen. Anfang der 80er Jahre landete Hopper in der Psychiatrie.

Unberechenbarer böser Bube

In Hollywood war der böse Bube Dennis Hopper berüchtigt, er galt als unberechenbar. Immer wieder trat seine Karriere jahrelang auf der Stelle, weil Regisseure die Arbeit mit Hopper scheuten. Wenn Hopper, das künstlerische Multitalent, nicht drehte, schrieb er Gedichte, malte Bilder oder fotografierte. Seine Porträtaufnahmen von Künstlerfreunden wie Andy Warhol oder Roy Lichtenberg verschafften Hopper viel künstlerische Anerkennung. Hinter der Fassade des rauflustigen Rebellen steckte ein sensibler Künstler.

Ein befreundeter Filmproduzent holte Hopper Mitte der 80er Jahre aus dem Drogensumpf, verhalf dem längst Abgeschriebenen zu einer Entziehungskur und zu einem erfolgreichen Comeback im Filmgeschäft. Seine schauerliche Darstellung eines Psychopathen in „Blue Velvet“ wurde 1986 zu einer seiner Paraderollen, Hoppers geniales Spiel konnte an „Easy Rider“ anknüpfen. 1987 wurde er für einen Oscar nominiert. Es folgten zahlreiche erfolgreiche Filmprojekte.

Hopper mauserte sich zu den angesehensten Kinogrößen in Hollywood, den Drogen blieb er fern. „Mein Sohn hat mich noch nie betrunken gesehen“, sagte Hopper 2008 nicht ohne stolz in dem „Parade“-Interview. Seinen Ruf als schwieriger Mensch wurde Hopper freilich bis zuletzt nicht los. In den letzten Monaten vor seinem Tod lieferte er sich mit seiner fünften Ehefrau Victoria eine bittere Scheidungsschlacht. (afp)