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Beziehungen können schnell langweilig werden. Hollywood kennt ein probates Gegenmittel. Es jagt sein Leinwand-Pärchen als Agenten von Abenteuer zu Abenteuer. „Kiss & Kill“ wird aber weder Romantiker noch Action-Freunde begeistern.
Als romantisch veranlagten Blumenverkäufer wie zuletzt in „Valentinstag” lässt man einen blassen Schauspieler wie Ashton Kutcher gerade noch gelten. Wenn man ihn uns aber in „Kiss & Kill” nun als Auftragskiller des US-Geheimdienstes verkaufen will, der bereits 15 Abschüsse aufzuweisen hat, dann wird es nicht wenig lächerlich. Einem weichen Typen wie Kutcher fehlen nun mal sämtliche Ecken und Kanten, die es für einen solch derben Job braucht. Ähnlich glaubhaft wäre Mickey Rourke als Grundschullehrer.
Aus diesem Casting-Dilemma findet die von Robert Luketic mehr schlecht als recht inszenierte Action-Komödie einfach nicht mehr heraus. Ähnlich wie in „Knight & Day” geht es hier um ein Pärchen, bei dem die Frau (Katherine Heigl) zunächst keinen Schimmer vom ehemaligen blutigen Job ihres Liebsten hat. Als sie nach drei Jahren Vorstadt-Alptraum in der Provinz Georgias endlich Wind davon bekommt, ist es fast schon zu spät. Da sind aus den lieben Nachbarn längst blutrünstige Killer geworden, die eines hohen Kopfgeldes wegen den Aussteiger und vermeintlichen Verräter ins Jenseits ballern wollen.
Gerade aus dieser Wandlung von ehemaligen Grillfreunden zu reißenden Bestien hätte die Regie etwas machen können, verpasst aber auch hier jede Chance, die Ereignisse glaubhaft zu unterfüttern. Aber was will man auch von einem Regisseur erwarten, der das offensichtliche Alkoholproblem der lallenden Schwiegermutter als Running Gag einsetzt und damit zum Amüsement freigibt. Da wird selbst ein Tom Selleck lustlos, der als geheimnisvoller Schwiegervater of-fenbar in Erinnerung an Robert De Niro in „Meine Braut, ihr Vater und ich” kreiert wurde.