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Zwei Kriegsheimkehrer kämpfen an der Heimatfront gegen die Übermacht der Gefühle: Oren Movermans überzeugender Antikriegsfilm „The Messenger“ erzählt vom Leiden der traumatisierten Soldaten.
Dass der Krieg gegen den Terror nicht nur immer mehr Tote fordert, sondern auch immer mehr körperlich und seelisch verwundete Heimkehrer, traumatisierte Helden wider Willen, hat sich nicht nur in Deutschland herumgesprochen. Man hat bedrückende Zahlen vorgelegt und inzwischen auch schon einige Filme darüber gedreht. Einer der besten ist „The Messenger“ von Oren Moverman, und dass der Film über ein Jahr nach seinem hochgelobten Berlinale-Auftritt erst jetzt in die deutschen Kinos kommt, mag schon erstaunen.
„The Messenger“, das bedeutet für Tony und Will: Botschafter des Todes. Wenn wieder ein Soldat im Einsatz gefallen ist, legen sie ihre Uniformen an, ziehen die Krawatte stramm und straffen ihre Züge zu einer undurchdringlichen Maske der mitfühlenden Teilnahmslosigkeit. Bloß keine Gefühle zeigen und „niemals die Angehörigen anfassen“ lauten ihre Gebote. Das einzige, was den Schmerz, die Wut und die Verzweiflung erträglich macht, ist diese Beileids-Bürokratie.
Kein Frieden fern der Front
Aber die Angehörigen halten sich umgekehrt nicht daran, sie wüten, weinen, schlagen verzweifelt um sich. In diesem Meer von Emotionen versuchen sich der Kriegs-Veteran Tony Stone (grandios gefühlsgepanzert: Woody Harrelson) und der verletzte Irak-Heimkehrer Will Montgomery (eisenweich: Ben Foster) selbst freizuschwimmen von den Schatten der Erinnerung. Doch wenn wir irgendwann eine Träne im Augen des Soldaten Montgomery sehen, erfahren wir gleich, dass es nur Tropfen sind, die sein verletztes Auge benötigt. Um allmählich wieder Gefühle zuzulassen, braucht es schon die Begegnung mit der jungen Witwe eines gefallenen Soldaten (Samantha Morton).
In klaren, unsentimentalen Bildern, ohne Rührseligkeit und effekthascherische Rückblenden erzählt Moverman mit Hilfe zweier überaus intensiver Hauptdarsteller vom Leben nach der Front und einem Krieg, der die Soldaten auch zuhause niemals in Frieden lässt.