Berlin. .
Diese Augen, dieser Blick: Hugh Grant ist immer noch der Mann, dem die Frauen vertrauen, auch wenn er im September 50 Jahre alt wird. In „Haben Sie das von den Morgans gehört?“ spielt er wie immer den charmanten Lausbuben.
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Nein, lässig nimmt er das Ganze nicht. 50 werden? „Mann, das ist eine große Sache.“ Hugh Grant holt tief Luft und guckt auf diese grandiose Art verzweifelt, die Frauen seit 15 Jahren reflexartig aufseufzen lässt. Damals, 1994, kam „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ in die Kinos und die halbe Welt verliebte sich in den hübschen Briten.
Die Liebe ist längst weiter gewandert, zu anderen Engländern wie Bond-Schauspieler Daniel Craig. Trotzdem: Wenn ein Film mit Grant ins Kino kommt, ist das immer noch eine gute Nachricht. Doch eine Frage taucht jetzt öfter auf, auch neulich, als der 49-Jährige in Berlin seinen Film „Haben Sie das von den Morgans gehört?“ vorstellte. Wie lange will er diese Rollen noch spielen -- das smarte Liebesobjekt, den Meister des verhuschten Flirts, den charmanten Lausbuben? „Oh, nicht mehr so lange.“ Hugh Grant lächelt sein Hugh-Grant-Lächeln. „Ich bin mir da sicher: Ich will kein trauriger alter Schauspieler sein mit Falten-OPs, der immer noch versucht, die romantischen Hauptrollen zu kriegen.“
Blitzlichtgewitter rund um den Schlawinerblick
Stichwort Falten: Die wird er auch behalten, wenn er im September 50 wird. Sein Markenzeichen, dieses kleine Blitzlichtgewitter rund um den Schlawinerblick - das ist es doch, was sein Publikum niederknien lässt. Auch wenn der Mann dazu eines Tages Großvater ist. Großvater? Dazu müsste der ewige Junggeselle mit den hinreißend blauen Augen allerdings erst mal eine Frau finden. Nachdem Langzeit-Freundin Liz Hurley auch wegen Grants weltberühmtem Seitensprung auf dem Straßenstrich in Hollywood Schluss gemacht hatte, kam lange nichts Richtiges mehr. „Es ist alles meine Schuld“, sagt er, und guckt zerknirscht. Armer schwarzer Kater. Doch dann kommt der Jagdinstinkt wieder durch. „Männer sind nicht gemacht für eine lebenslange Beziehung.“ Neuerdings macht er übrigens Pilates. „Ich habe einen Trainer. Sie ist sehr hübsch. Und sie bringt mich in Form.“
Kinder sind eine schöne Sache
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Und Kinder? Vielleicht ist es die drohende 50, vielleicht sind es die vielen Neffen und Nichten in seiner Familie, vielleicht ist es auch bloß Image-Politur -- Grant jedenfalls hat seit einiger Zeit eine neue Antwort auf die alte Frage: „Oh“, sagt er jetzt auf einmal, „Kinder sind eine schöne Sache.“ Und dann redet er tatsächlich über eigene: „Ich weiß es nicht, aber ich glaube, ich bin nicht so schlecht als Vater, wie ich bislang immer dachte.“ Junge oder Mädchen? „Beides wunderbar.“ In dieser Woche startet die Komödie „Haben Sie das von den Morgans gehört?“ in Deutschland. Die Morgans sind ein zerrüttetes New Yorker Ehepaar, das zufällig einen Mord beobachtet, ins Zeugenschutzprogramm gerät und sich auf einmal in einem Dorf wiederfindet. Sarah Jessica Parker („Sex and the City“) ist Meryl Morgan; sie spielt sich selbst -- ein übersteuertes Großstadtgewächs, ohne seine tägliche Portion Manhattan so hilflos wie ein Kind. „Ich habe schon lange, wie viele andere Frauen, davon geträumt, eine romantische Komödie mit Hugh Grant zu spielen“, sagt die Amerikanerin. Sie haben sich in London zum Abendessen getroffen, um zu sehen, ob die Chemie stimmt. „Es lief wirklich gut“, sagt Grant. So gut, dass sie dem Regisseur schrieben, es sei ein Katastrophe gewesen. Der fand das gar nicht witzig, die Klatschreporter dagegen hörten schon die Hochzeitsglocken läuten.
Der Grund für die Aufregung: Hugh Grant hat nach Julia Roberts („Notting Hill“) mal wieder eine Hochglanz-Ikone an seiner Seite. Und dann noch einen Bären namens Bart. Das stand so im Drehbuch. „Schau’ ihm nicht in die Augen, iss nichts, mach’ keine schnellen Bewegungen“, hat Grant vom Tiertrainer gelernt. „Doch dann kam Bart, und er war eine echte Primadonna.“ Mit Starallüren statt Beutetrieb. Die Folge: Hugh und Bart fanden sich nett. „Ich meine, wir alle lieben doch den Applaus.“ Nur, dass Bart am Ende des Drehtags auch noch gekrault und geküsst wurde. „Ich hoffe, der Regisseur macht das beim nächsten Mal auch mit mir.“